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Die Aktionäre von Meyer Burger sind nicht zu beneiden. Denn während der breitgefasste Swiss Performance Index (SPI) einen Rekord nach dem anderen schreibt, verharren die Papiere des Solarzulieferers aus dem bernischen Gwatt hartnäckig in der Nähe ihrer Tiefstkurse.

Am letzten Donnerstag brach das Unternehmen endlich sein Schweigen und legte erste, wenn auch provisorische Kennzahlen für das vergangene Jahr vor. Um Bereichsverkäufe bereinigt brach der Umsatz um 27 Prozent auf 262 Millionen Franken ein. Gleichzeitig gingen mit 188 Millionen Franken gut 30 Prozent weniger Bestellungen ein. Man braucht keinen Abschluss in Betriebswirtschaft vorzuweisen, um zu erahnen, dass das Auftragsbuch dünner und dünner wird.

Über diese provisorischen Kennzahlen hinaus konnte der Solarzulieferer an diesem Tag übrigens weder in Bezug auf die Ausgestaltung der strategischen Zusammenarbeit mit REC, noch auf den grossmundig angekündigten Grossauftrag aus Übersee mit irgendwelchen Erfolgsmeldungen aufwarten.

Kursentwicklung der Aktien von Meyer Burger über die letzten 12 Monate (Quelle: www.cash.ch)

Zur Erinnerung: Auf Informationen rund um die Zusammenarbeit mit REC warten die Aktionäre schon seit August. War damals noch grossspurig von einem ersten Gigawatt-Auftrag in der späten zweiten Hälfte letzten Jahres die Rede, buchstabierte das Unternehmen in den darauffolgenden Monaten kontinuierlich zurück. In den Unterlagen zur ausserordentlichen Generalversammlung vom Oktober fanden letztendlich noch 600 Megawatt Erwähnung, wobei man sich zeitlich nicht mehr länger festlegen wollte.

Damals wusste Meyer Burger eine Zuwahl des von der Aktionärsgruppe um Sentis Capital aufgestellten Aktionärsvertreters Mark Kerekes noch erfolgreich zu verhindern. Man befinde sich mittlerweile im Gespräch mit der Aktionärsgruppe, so liess der Solarzulieferer am vergangenen Donnerstag durchblicken.

Gespräche zwischen dem Unternehmen und Vertretern von Sentis Capital sind das eine, ob beide Seiten einen Konsens gefunden haben oder finden werden, etwas ganz anderes. Interessant ist, dass die Aktionärsgruppe um die Beteiligungsgesellschaft von Petr Kondrashev zuletzt wieder Zulauf hatte und neuerdings rund 12,25 Prozent der Stimmen auf sich vereint.

Wie mir mehrere voneinander unabhängige Quellen berichten, haben viele Aktionäre das ewige Warten auf Neuigkeiten zur strategischen Zusammenarbeit sowie zum mit 100 Millionen Franken dotierten Grossauftrag aus Übersee satt. Es brodle ganz gewaltig - was man den Aktionären angesichts der Nachrichtenflaute und des damit verbundenen Kurszerfalls nicht verübeln kann.

Wenn sich nicht bald etwas tut, riskiert Meyer Burger einen Aktionärsaufstand. Ob sich dieser - wie im Oktober - erneut "unblutig" niederschlagen lässt, wäre dann sehr fraglich.

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Was sich Torsten Sauter, Leiter des Aktien-Research bei Kepler Cheuvreux, und der für die UBS tätige Analyst Joern Iffert in den letzten zwei Wochen lieferten, kommt einem mit spitzer Feder ausgetragenen Boxkampf schon sehr nahe.

Den Anfang machte vor zwei Wochen Iffert, als er das Erfolgsunternehmen Logitech für dessen nachlassende Innovationskraft und für zu geringe Investitionen in die Produktentwicklung kritisierte.

Die Antwort Sauters liess zwar auf sich warten, war dafür von Deutlichkeit aber kaum zu überbieten: Aus seiner Sicht lasse sich die Kritik nicht nachvollziehen, verfüge Logitech doch über eine effiziente Produktentwicklung, so liess er seine Anlagekunden wissen.

Die Verkaufsempfehlung der UBS hinterliess tiefe Spuren in der Kursentwicklung der Logitech-Aktien (Quelle: www.cash.ch)

Daraufhin holte sein "Widersacher" bei der UBS zum Rundumschlag aus und stufte die Aktien des Lausanner Unterhaltungselektronikherstellers kurzum von "Neutral" auf "Sell" herunter. Und um dieser ersten Verkaufsempfehlung seit Jahren den nötigen Nachdruck zu verleihen, strich Iffert das 12-Monats-Kursziel auf 37 (zuvor 47) Franken zusammen.

Diesmal reagierte Sauter umgehend, taxierte den von seinem Berufskollegen losgetretenen Kurseinbruch als übertrieben ab und bekräftigte sowohl seine Kaufempfehlung als auch das Kursziel von 47 Franken. Seines Erachtens wird die Strategie von Logitech in der Produktentwicklung missverstanden. Zudem gehöre Konkurrenz mit zum Spiel.

Damit ist vermutlich gesagt, was gesagt werden muss. Denn an der Kursentwicklung gemessen, darf von einem Punktesieg für den UBS-Analysten gesprochen werden. Schliesslich haben die Aktien von Logitech seit dessen ausschlaggebendem erstem Kommentar gut 5 Prozent verloren.

Solche über Kommentare für die Anlagekundschaft ausgetragenen Meinungsverschiedenheiten kenne ich eigentlich nur aus dem amerikanischen Raum. Dennoch begrüsse ich solche halbwegs öffentlich ausgetragenen Diskussionen sehr - sofern sie wie im vorliegenden Fall sachlich geführt werden.

 

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