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Auf diese SMI-Aktien haben es die Leerverkäufer neuerdings abgesehen

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Gegen zwei grosse Schweizer Unternehmen laufen an der Börse in New York so üppige Wetten wie noch nie. Der cash Insider weiss, wie das Gebaren dortiger Leerverkäufer auszulegen ist.

05.01.2023   11:59
Von cash Insider
Der Hauptsitz der Credit Suisse am Paradeplatz in Zürich.

Der Hauptsitz der Credit Suisse am Paradeplatz in Zürich.

Quelle: Manuel

Der cash Insider berichtet im Insider Briefing jeweils vorbörslich von brandaktuellen Beobachtungen rund um das Schweizer Marktgeschehen und ist unter @cashInsider auch auf Twitter aktiv.

+++

Etwas mehr als fünf Wochen ist es nun her, dass die Aktionärinnen und Aktionäre der Credit Suisse die milliardenschwere Kapitalerhöhung zähneknirschend durchgewinkt haben – was ich damals wie folgt kommentierte:

...und...

Rund um die milliardenschwere Kapitalerhöhung herum liefen in New York so üppige Wetten gegen die Credit Suisse wie noch nie zuvor. Offiziellen Statistiken zufolge spekulierten Leerverkäufer dort mit nicht weniger als 15 Millionen American Deposit Receipts, kurz ADRs, auf rückläufige Kurse. Das waren ziemlich genau 20 Prozent mehr als noch zwei Wochen zuvor.

Kursentwicklung der Credit-Suisse-Aktien über die letzten 12 Monate.

Kursentwicklung der Credit-Suisse-Aktien über die letzten 12 Monate.

Quelle: cash.ch

Ich glaubte damals, dass der Mist geführt sei. Einmal mehr belehren mich die Leerverkäufer allerdings eines Besseren. Wie neuste Erhebungen zeigen, haben sich die Wetten seither nämlich auf 29,4 Millionen ADRs gleich nochmals verdoppelt. Wenn ich mich recht erinnern kann, liegt der langjährige Durchschnitt in etwa so bei 6 Millionen leerverkauften Titeln – was schon beinahe bescheiden anmutet.

Die Credit Suisse ist übrigens nicht das einzige Unternehmen aus dem Swiss Market Index (SMI), gegen welches sich die Leerverkäufer in New York eingeschworen haben. Auch gegen die Valoren von Roche laufen dort rekordverdächtig hohe Wetten. Mit 2,3 Millionen ADRs wird dort auf rückläufige Kurse spekuliert. Das sind knapp 50 Prozent mehr als noch Mitte Dezember. Der langjährige Durchschnitt liegt in etwa so bei einer Million leerverkaufter Titel.

Gestern Mittwoch strafte mit Richard Vosser von J.P. Morgan ein Veteran unter den Pharmaanalysten die Genussscheine von "Neutral" auf "Underweight" ab. Und um seiner Verkaufsempfehlung den nötigen Nachdruck zu verleihen, strich er das Kursziel kurzerhand auf 275 (zuvor 300) Franken zusammen.

Vosser sitzt mit seinen Gewinnerwartungen für den Pharma- und Diagnostikkonzern aus Basel um bis zu 13 Prozent unter den durchschnittlichen Schätzungen seiner Berufskollegen bei den anderen Banken. Er geht davon aus, dass auch diese ihre Schätzungen mit dem dicken Rotstift überarbeiten müssen.

Neugierig wie ich bin, habe ich in meinen Aufzeichnungen nachgeschaut. Ähnlich hohe Wetten liefen in New York letztmals im Frühling vor zwei Jahren gegen Roche. Damals wie heute galt die Skepsis den Wachstumsaussichten der Basler. Rückblickend erwies sich zumindest das damalige Stimmungstief als eine günstige Kaufgelegenheit.

Wenn sich die Leerverkäufer bei einer Aktie ihrer Sache zu sicher werden und sich zu weit auf die Äste hinauswagen, ist das tatsächlich nicht selten ein zuverlässiger Gegenindikator. Mal schauen, wie sich das bei den Valoren von Roche und Credit Suisse diesmal so verhält - zumal die Anzahl leerverkaufter Aktien aufgrund der besseren Handelbarkeit hier in der Schweiz noch viel höher als in Übersee liegen dürfte.

 

Der cash Insider nimmt Marktgerüchte sowie Strategie-, Branchen- oder Unternehmensstudien auf und interpretiert diese. Marktgerüchte werden bewusst nicht auf ihren Wahrheitsgehalt überprüft. Gerüchte, Spekulationen und alles, was Händler und Marktteilnehmer interessiert, sollen rasch an die Leser weitergegeben werden. Für die Richtigkeit der Inhalte wird keine Verantwortung übernommen. Die persönliche Meinung des cash Insiders muss sich nicht mit derjenigen der cash-Redaktion decken. Der cash Insider ist selber an der Börse aktiv. Nur so kann er die für diese Art von Nachrichten notwendige Marktnähe erreichen. Die geäusserten Meinungen stellen keine Kauf- oder Verkaufsempfehlungen an die Leserschaft dar.

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5 Kommentare

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turicum22

Roche zappelt nur noch im Netz der Baissier. Da sind durchaus nochmals mindestens 30% drin. Am Schluss gibt es nur noch ein Verkauf des Konzerns. Und selbst dies wird schwierig: Wer will so eine desolate Firma ohne Entwicklung und ohne Management überhaupt übernehmen? Dann gibt es nur noch die "Swissairifizierung"!

gustavo27

Ich nehme an, dies war ironisch gemeint? Sonst müsste Ihr Name wirklich darauf hindeuten, dass Sie aus der Bronzezeit stammen.

touchdown1

Du scheinst eine tolle Glaskugel zu haben. 😉 …gekauft bei Amazon oder AliExpress?!

peter+ern

Aber man muss schon ein sehr grosser Pessimist sein, um an das zu glauben was Sie hier prophezeien. Es gibt schlecht Manager, es gibt schlechte Firmen, es gibt schlechte Mitarbeiter etc.
Aber es gibt auch immer wieder "Sterne" am Himmel, denken Sie an die "neuen" CEO s von ABB Holcim und Aryzta, die haben doch bis jetzt grossartiges geleistet.
Ich möchte auf jeden Fall für kein Geld Chef von Roche sein. Diese Millionen-Investitions-Entscheidungen von denen man nie weiss ob sie Früchte tragen oder nicht, können auch für einen Manager eine Belastung sein.
Ich glaube immer noch an Roche auch wenn es ab und zu mal rauf oder runter geht. "Stägeli uf, Stägeli ab, juhe... und bleibe Optimist.

mrde

Was für ein erbärmlicher Stuss…
Roche ist ein äusserst professionell geführtes Unternehmen das Leben rettet und Lebensqualität verbessert. Ich bin stolz darauf in dem Unternehmen Anteile zu besitzen.

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