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Es ist der Albtraum eines jeden Leerverkäufers: Das Unternehmen, gegen dessen Aktie man eine Wette offen hat, wartet mit einer geballten Ladung guter Neuigkeiten auf.

So zu sehen am heutigen Tag bei AMS. Der Sensorenhersteller aus Unterpremstätten übertrifft die Analystenerwartungen im zweiten Quartal mit einer Leichtigkeit, die schon fast ein bisschen frech anmutet.

Und als ob das aus Sicht der Leerverkäufer nicht schon brutal genug wäre, können sich auch die Zielvorgaben für das laufende dritte Quartal sehen lassen. Das Unternehmen geht von einem Umsatz zwischen 600 und 640 Millionen Dollar bei einer operativen Marge (EBIT) von mindestens 25 Prozent aus. Zum Vergleich: Analysten gingen bisweilen von einer operativen Marge von 18 Prozent bei einem Umsatz von 510 Millionen Dollar aus.

Da das Schlussquartal aufgrund des Weihnachtsgeschäfts als das stärkste des ganzen Jahres gilt, lässt sich schon heute sagen, dass auch dieses besser als erwartet ausfallen dürfte.

Die Aktien von AMS knüpfen denn auch an die Kursavancen vom Vortag an und gewinnen zur Stunde noch gut 5 Prozent auf 47 Franken. Damit errechnet sich alleine für die letzten 48 Stunden ein Plus von fast 12 Prozent. Dass die Papiere die Tageshöchstkurse bei 49,20 Franken nicht halten können führen Beobachter auf erneute Interessensbekundungen an Osram Licht zurück.

Kursentwicklung der AMS-Aktien über die letzten zwei Wochen. (Quelle: cash.ch)

Vor einer Woche gab AMS überraschend ein Übernahmeangebot für Osram Licht ab, zog das Angebot dann aber bereits nach wenigen Stunden wieder zurück. Der Sensorenhersteller habe den Deutschen bloss in die Bücher blicken wollen, so wurde damals gemunkelt.

Angesichts der bereits hohen Verschuldung von AMS und den eher bescheidenen Synergien zwischen den beiden Unternehmen beurteilen Branchenkenner die Übernahmepläne als ziemlich gewagt.

Genau diese Pläne sind es, an welchen sich die Leerverkäufer in ihrer Verzweiflung festhalten - in der Hoffnung, dass sich AMS mit einer Übernahme von Osram Licht finanziell übernimmt.

Wie mir aus dem Handel berichtet wird, wetten Leerverkäufer beim Sensorenhersteller momentan mit fast 12 Prozent der ausstehenden Aktien auf rückläufige Kurse. Das ist allerhand und entspricht fast vier von fünf über die Wertpapierleihe verfügbaren Titel.

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Am gestrigen Montagnachmittag kostete der Euro mit rund 1,10 Franken so wenig wie seit zwei Jahren nicht mehr. Stellt sich doch die Frage, wie lange die Schweizerische Nationalbank (SNB) dem Erstarken des Frankens noch tatenlos zuschaut. Denn die letzten bekannten Interventionen - sprich Fremdwährungskäufe - gehen sogar noch weiter zurück.

Der Zeitpunkt für ein erneutes Einschreiten will gut gewählt sein. Denn wenn die Europäische Zentralbank (EZB) das nächste Kapitel in der Geschichte der "Politik des billigen Geldes" öffnet, bleiben den hiesigen Währungshütern nur noch ein paar wenige Pfeile im Köcher. Der Einlagesatz für die Geschäftsbanken liegt schon heute bei schmerzhaften minus 0,75 Prozent und in der Bilanz der SNB türmen sich Fremdwährungsreserven in Höhe von nicht weniger als 775 Milliarden Franken.

Der Verlauf des Euro-Franken-Kurses während der letzten fünf Jahre. (Quelle: cash.ch)

Zumindest der für Julius Bär tätige Mensur Pocinci scheint den Glauben an einen schwächeren Franken verloren zu haben. In einem mir zugespielten Kommentar warnt der bekannte Markttechnikexperte vor einem Rückschlag auf 1,06 Franken, sollte der Euro die Schlüsselunterstützung bei 1,0950 Franken verletzen. Er rechnet bei der europäischen Einheitswährung - anders als beim Dollar - nicht länger mit einem höheren Umrechnungskurs zum Franken.

Die Frage ist nicht ob, sondern vielmehr wann die SNB wieder zu Interventionen gegen den erstarkten Franken gezwungen ist - der EZB und ihrem geradezu absurd anmutenden geldpolitischen Experiment sei Dank.
 

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