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Quartalsberichterstattung

Aktienempfehlungen: Bei diesen Firmen geht die UBS von Zahlenüberraschungen aus

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Die UBS sagt, bei welchen Unternehmen sie von starken Quartalszahlen ausgeht und welche Aktien sie momentan meiden würde. - Und: Kurskapriolen bei den Aktien von Baulieferer Arbonia.

17.10.2022   12:30
Von cash Insider
Credit-Suisse-Niederlassung in Genf.
Credit-Suisse-Niederlassung in Genf.Quelle: Bloomberg

Der cash Insider berichtet im Insider Briefing jeweils vorbörslich von brandaktuellen Beobachtungen rund um das Schweizer Marktgeschehen und ist unter @cashInsider auch auf Twitter aktiv.

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Mit Givaudan läutete vergangene Woche das erste Unternehmen aus dem Swiss Market Index (SMI) die Berichterstattung für das dritte Quartal ein. Der Zahlenkranz fiel bei Analysten durch und die Aktien des Aromen- und Duftstoffeherstellers aus Genf wurden mit Kursverlusten abgestraft. Noch deutlicher gerieten die Valoren des Bankensoftwareherstellers Temenos nach der Vorveröffentlichung erster Informationen unter die Räder.

Vermutlich ist das bloss ein erster Vorgeschmack auf das, was Aktienanlegerinnen und Aktienanlegern in den nächsten Wochen noch blühen könnte. Für Überraschungen dürfte jedenfalls gesorgt sein – genauso wie für stärkere Kursausschläge. Morgen Dienstag meldet sich mit Roche das erste Schwergewicht zu Wort – gefolgt tags darauf von Nestlé.

In einem Strategiepapier erklärt die UBS nun, bei welchen europäischen Unternehmen sie von überzeugenden Ergebnissen ausgeht und um welche Aktien sie rund um die Quartalsberichterstattung einen grossen Bogen machen würde.

Auf der Liste der 17 Firmen, welchen die Autorinnen um Sutanya Chedda positive Überraschungen zutrauen, findet sich nicht ein einziges aus der Schweiz. Die Liste reicht von Atlas Copco über Heineken und L'Oréal bis Société Générale.

Jetzt erst recht: Investorenbrief rechnet bei der Credit-Suisse-Aktie mit einer Kursverdoppelung


Auch auf der Liste von Unternehmen, bei welchen die Analystinnen mit Enttäuschungen rechnen, sticht mit der Credit Suisse bloss ein bekannter Name ins Auge. Auf Stufe Vorsteuergewinn liegt die UBS mit ihren Schätzungen eigenen Angaben zufolge um rund 7 Prozent hinter jenen der anderen Banken zurück. Die Differenz lässt sich vorwiegend mit tieferen Ertragserwartungen erklären. Ausserdem geht die Grossbank davon aus, dass ihre Erzrivalin am Tag der Ergebnisveröffentlichung eine 2 Milliarden Franken schwere Kapitalerhöhung ankündigen wird.

Neben der Credit Suisse finden sich auch Unternehmen wie Rio Tinto, Johnson Matthey oder TUI auf der besagten Liste. Ob zu Recht oder nicht werden die nächsten Wochen zeigen...

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Noch im Frühling wurden die Aktien von Arbonia in Analystenkreisen frenetisch gefeiert. Der Bauzulieferer aus der Ostschweiz sei einer der grossen Gewinner des Trends in Richtung Energieeffizienz, wie damals aus genau diesen Kreisen verlautete.

Seither floss vor dem Hauptsitz in thurgauischen Arbon viel Wasser die Aach hinunter. Nach unten ging es auch für den Aktienkurs – nämlich von knapp 23 auf zuletzt weniger als 12 Franken.

Zuletzt machten die Valoren denn auch eher mit ihren Bocksprüngen von sich reden. Ein Kaufauftrag über 21 Aktien reichte am Freitag in der ersten Handelsstunde aus, um die Kurse auf gut 12 Franken hochschnellen zu lassen. Mit 10,50 Franken lagen die nächstbezahlten Kurse dann bereits wieder deutlich tiefer, gefolgt von einer Gegenbewegung zurück auf 11,50 Franken.

Ungewöhnliche Kursschwankungen bei den Aktien von Arbonia (Quelle: www.cash.ch)

Prozentual zweistellige Tagesschwankungen sind bei Nebenwerten vom Schlag von Arbonia zwar nicht weiter ungewöhnlich. Ein wildes Hin und Her innerhalb nur weniger Minuten, wie es am Freitag zu beobachten war, kommt allerdings nicht gerade häufig vor. Firmenspezifische Gründe gibt es keine.

Regelmässige Leserinnen und Leser meiner Kolumne wissen, dass sich dieses Phänomen bei weitem nicht auf die Valoren des Ostschweizer Bauzulieferers beschränkt. Es sind die für diese Jahreszeit ungewöhnlich dünnen Handelsumsätze, welche so etwas überhaupt erst möglich machen.

Erst kürzlich berichtete ich beim Automobilzulieferer Adval Tech sowie beim Vermögensverwalter GAM von ähnlichen Kurskapriolen.

Bei Adval Tech reichte ein Kaufauftrag für vier Aktien im Gesamtwert von gerade mal 650 Franken aus, um den Kurs innerhalb weniger Minuten um knapp 20 Prozent nach oben springen zu lassen. Jemand aus der Geschäftsleitung des Automobilzulieferers nutzte dann aber die Gunst der Stunde und trennte sich selbentags von einem 19'000 Franken schweren Aktienpaket. Mehr liess sich dann doch nicht absorbieren.

Und bei GAM war es jemandem möglich, den Kurs mit nur einer Aktie um 6,5 Prozent auf 82 Rappen einbrechen zu lassen. Der nächstbezahlte Kurs lag bereits wieder bei 88 Rappen und damit sogar über dem Schlussstand vom Vorabend. Wer zu diesem Zeitpunkt an einen einmaligen Ausrutscher glaubte, wurde in den beiden darauffolgenden Tagen eines Besseren belehrt. Erneut ging es in der Eröffnung um 6 Prozent auf 82 Rappen hinunter, bevor wieder deutlich höhere Kurse bezahlt wurden. Und man ahnt es: Mit nur einer einzigen gehandelten Aktie.

Ich könnte mir gut vorstellen, dass uns solche Kurskapriolen noch eine ganze Weile begleiten werden – und das wohl nicht erst mit dem Beginn der volumenarmen Adventszeit.

 

Der cash Insider nimmt Marktgerüchte sowie Strategie-, Branchen- oder Unternehmensstudien auf und interpretiert diese. Marktgerüchte werden bewusst nicht auf ihren Wahrheitsgehalt überprüft. Gerüchte, Spekulationen und alles, was Händler und Marktteilnehmer interessiert, sollen rasch an die Leser weitergegeben werden. Für die Richtigkeit der Inhalte wird keine Verantwortung übernommen. Die persönliche Meinung des cash Insiders muss sich nicht mit derjenigen der cash-Redaktion decken. Der cash Insider ist selber an der Börse aktiv. Nur so kann er die für diese Art von Nachrichten notwendige Marktnähe erreichen. Die geäusserten Meinungen stellen keine Kauf- oder Verkaufsempfehlungen an die Leserschaft dar

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