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Kürzlich berichtete ich davon, dass aus den Handelsräumen der Credit Suisse eine taktische Kaufempfehlung für die Aktien von Sika bei mir einging. In einem Kommentar priesen die Autoren um Massimo Pedrazzini und Fabienne Hunkeler bei Kursen von 248 Franken die zuvor schwachen Aktien des Bauchemiespezialisten aus Baar mit einem kurzfristigen Ziel von 275 bis 287 Franken zum Einstieg an.
Das hält Pedrazzini und Hunkeler allerdings nicht davon ab, eine weitere taktische Kaufempfehlung auszusprechen – diesmal für die Valoren von Straumann. Die Empfehlung überrascht insofern, als dass die Aktien in unmittelbarer Nähe zu den Jahreshöchstkursen stehen und der Dentalimplantatehersteller alleine seit Jahresbeginn fast einen Drittel an Börsenwert hinzugewonnen hat.
Kursentwicklung der Straumann-Aktien seit Jahresbeginn (Quelle: www.cash.ch)
Zugegeben: Auch der hauseigene Analyst Christoph Gretler preist die Aktien zwar mit "Outperform" zum Kauf an. Seit Oktober letzten Jahres lautet das Kursziel allerdings nur noch 140 Franken. Und genau so viel kosten die Valoren des Weltmarktführers aus Basel mittlerweile auch.
In den Handelsräumen der Credit Suisse traut man den Aktien im Hinblick auf die Quartalsumsatzveröffentlichung in zwei Wochen einen Vorstoss in die Region von 154 bis 162 Franken zu. Die Reissleine würden Pedrazzini und Hunkeler bei einem Rücksetzer auf 135 bis 130 Franken ziehen.
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Die Aktien von Xlife Sciences fristen an der hiesigen Börse ein Mauerblümchen-Dasein. Zu Unrecht, wenn man Stifel-Analyst Dani Jelovcan fragt. Er preist die Valoren der auf Unternehmen aus der Gesundheitsindustrie spezialisierten Risikokapitalgeberin seit Januar mit einem Kursziel von 68 Franken zum Kauf an.
Nachdem sich Xlife Sciences für knapp 3 Millionen Franken von einem Drittel des an Laxxon Medical gehaltenen Pakets trennen konnte, richtet er sich in einem weiteren Kommentar an seine Anlagekundschaft. Der Verkaufspreis bewerte die Firmenbeteiligung mit nahezu dem Vierfachen dessen, mit der sie in sein Bewertungsmodell einfliesse, so schreibt Jelovcan. Umso mehr fühlt er sich dadurch in seiner Kaufempfehlung sowie in seinem weit über den momentanen Notierungen liegenden Kursziel bestärkt. Seinen Berechnungen zufolge sind die Aktien der Risikokapitalgeberin für weniger als 50 Prozent des anteilmässigen Eigenkapitals und mit einem ziemlichen Abschlag gegenüber dem Nettoinventarwert der insgesamt 26 Firmenbeteiligungen zu haben.
An dieser Stelle sei gesagt, dass die Aktien von Xlife Sciences einen sehr engen Markt aufweisen. Selbst an guten Tagen wechseln oft Titel im Gegenwert von weniger als 100'000 Franken die Hand. Das dürfte gerade institutionelle Grossinvestoren von einem Einstieg abhalten. Selbst der Stifel-Analyst konnte mit seiner Kaufempfehlung vom Januar und seiner jetzigen Wortmeldung kaum Käufer mobilisieren – atemberaubend hohes Kursziel hin oder her.
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