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Strategiepapier

Aktienausblick eines bekannten Brokers macht nicht nur Schweizer Börsenbeobachter sprachlos

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Kepler Cheuvreux ist im Hinblick auf das Börsenjahr 2023 wieder zuversichtlicher für Aktien. Jenen aus Europa räumt der bekannte Broker sogar ein überdurchschnittliches Gewicht ein. Es gibt allerdings ein grosses «Aber».

06.12.2022   11:53
Von cash Insider
Wie werden sich die Kurse an den Börsen entwicklen?
Wie werden sich die Kurse an den Börsen entwicklen?Quelle: Pixabay

Der cash Insider berichtet im Insider Briefing jeweils vorbörslich von brandaktuellen Beobachtungen rund um das Schweizer Marktgeschehen und ist unter @cashInsider auch auf Twitter aktiv.

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Alle Jahre wieder beglücken uns die Banken und ihre Anlagestrategen ab Mitte November mit Ideen fürs kommende Börsenjahr. Wie schon im vergangenen Jahr meldete sich auch heuer wieder die UBS als eine der ersten Banken zu Wort – und zwar in einem nicht weniger als 314 Seiten starken Strategiepapier.

Dies sind die ersten Aktienempfehlungen der UBS fürs Börsenjahr 2023


Nicht nur, dass sich die Strategen von Kepler Cheuvreux fast vier Wochen länger mit ihrem eigenen Papier beschäftigt haben. Mit "nur" 52 Seiten fällt dessen Umfang um einiges bescheidener aus. Dennoch ist das Strategiepapier des Brokers von Sprengkraft kaum zu überbieten.

Im Hinblick auf das kommende Börsenjahr räumen die Autoren um den Chefdenker Arnaud Girod den Aktien zwar wieder mehr Gewicht in den Kundenportefeuilles ein, wie die Heraufstufung von "Underweight" auf "Neutral" verrät. Den europäischen Aktienmärkten wird dabei sogar ein überdurchschnittliches Gewicht beigemessen. Dennoch wäre es etwas voreilig, deswegen aus Schweizer Sicht nun in Jubel zu verfallen.

Im Zuge einer Abstufung des europäischen Pharmasektors von "Overweight" auf "Strong Underweight" gehen die Autoren nämlich auch beim Schweizer Aktienmarkt von "Overweight" auf "Strong Underweight". Auch dass europäische Bankaktien wie UBS, Credit Suisse oder Julius Bär neuerdings mit "Strong Overweight" eingestuft werden, ändert nichts an dieser Abkehr von Aktien aus der Schweiz. Zu prominent sind die beiden Pharmavaloren von Roche und Novartis in den hiesigen Aktienindizes vertreten.

Während die Strategen ihre "European Large Caps List" um BNP Paribas, Stellantis und STMicroelectronics ergänzen, gelten Air Liquide, Hapag-Lloyd, Volvo Cars sowie Roche neuerdings als "Stocks to Avoid". Auf der Liste der Aktien, um welche man als Anleger besser einen grossen Bogen macht, räumen Ocado, Ryanair, Whitbread und Zalando ihren Platz. Weiterhin auf der Liste verbleiben aus Schweizer Sicht Geberit.

Die Genussscheine von Roche verharren in der Nähe der diesjährigen Tiefstkurse (Quelle: www.cash.ch)

Will man den Autoren des Strategiepapiers Glauben schenken, dann könnte das nächstjährige Börsengeschehen ganz im Zeichen der "Disinflation" stehen. Auch dazu liefert Kepler Cheuvreux eine lange Liste von Aktien von Unternehmen, welche von einer nachlassenden Teuerung profitieren sollten. Die Liste reicht von "A" wie AB InBev bis "Z" wie Zalando und umfasst unter anderem auch die Valoren von Givaudan, Holcim, Sonova, Stadler Rail, Swiss Life und Tecan.

Interessant ist, dass längst nicht alle dieser Aktien auch mit "Buy" eingestuft werden. Für die Valoren von Tecan lautet das offizielle Anlageurteil "Hold", für jene von Stadler Rail sogar "Reduce". Mit anderen Worten: Man würde den Zugbauer aus dem thurgauischen Bussnang bei Kepler Cheuvreux wohl eher auf der List der "Stocks to Avoid" vermuten.

Mit seinen Prognosen für das Börsenjahr 2023 ist der Broker deutlich optimistischer als andere Banken, selbst wenn die Aussagen zum Schweizer Aktienmarkt nicht nur hiesige Börsenbeobachter sprachlos machen. Die Strategen der Bank of America etwa sehen den breit gefassten Stoxx Europe 600 Index bis Mitte des nächsten Jahres um 18 Prozent auf 365 Punkte zurückfallen, jene der UBS rechnen sogar mit einem Rückschlag um mehr als 25 Prozent auf 330 Punkte – gefolgt von einer kräftigen Gegenbewegung in der zweiten Jahreshälfte.

Wichtige Erkenntnisse erhoffe ich mir einmal mehr von der ersten Januar-Woche. Zur Erinnerung: So wie die erste Januar-Woche an den Aktienmärkten wird, wird das ganze Jahr. Das besagt zumindest eine alte Börsenregel, die sich mit teils beeindruckenden Zahlen untermauern lässt. Denn nur in den Ausnahmejahren 1998, 2000, 2007 und 2018 ging die Faustregel beim Swiss Performance Index (SPI) in den vergangenen 25 Jahren nicht auf...

 

Der cash Insider nimmt Marktgerüchte sowie Strategie-, Branchen- oder Unternehmensstudien auf und interpretiert diese. Marktgerüchte werden bewusst nicht auf ihren Wahrheitsgehalt überprüft. Gerüchte, Spekulationen und alles, was Händler und Marktteilnehmer interessiert, sollen rasch an die Leser weitergegeben werden. Für die Richtigkeit der Inhalte wird keine Verantwortung übernommen. Die persönliche Meinung des cash Insiders muss sich nicht mit derjenigen der cash-Redaktion decken. Der cash Insider ist selber an der Börse aktiv. Nur so kann er die für diese Art von Nachrichten notwendige Marktnähe erreichen. Die geäusserten Meinungen stellen keine Kauf- oder Verkaufsempfehlungen an die Leserschaft dar

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turicum22

2023 werden europäische Aktien einen Drittel verlieren (SMI könnte bis 50% verlieren). In den USA werden Schweizer Titel seit Monaten gemieden, da der Export stark einbrechen könnte. Zudem ist der CHF sehr hoch und die Konkurrenz aus FO gewaltig. Besonders im Visier scheint Roche zu sein, da keine neuen Produkte auf den Markt kommen. Mein Rat: Finger weg von Schweizer Aktien!

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