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SMI-Sorgenkind

Nahe des Allzeittiefs: Verkommen die Aktien der Credit Suisse zum Spielball von Spekulanten?

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Angeblich lachen sich nun vermehrt Klein- und Kleinstanleger Aktien des Sorgenkinds Credit Suisse an. Was das für die Valoren bedeuten könnte. - Und: Credit Suisse sagt bei den Aktien von Accelleron «Dankeschön».

27.02.2023   11:49
Von cash Insider
Credit Suisse: Schriftzug am Hauptsitz in Zürich.

Credit Suisse: Schriftzug am Hauptsitz in Zürich.

Quelle: Bloomberg

Der cash Insider berichtet im Insider Briefing jeweils vorbörslich von brandaktuellen Beobachtungen rund um das Schweizer Marktgeschehen und ist unter @cashInsider auch auf Twitter aktiv.

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Dass sich mächtige Leerverkäufer in den Aktien der Credit Suisse tummeln, ist ein offenes Geheimnis. In New York wetteten sie zuletzt mit etwas mehr als 16 Millionen Titel auf rückläufige Kurse, wie Erhebungen der New York Stock Exchange (NYSE) zeigen. Noch vor wenigen Wochen mussten den Leerverkäufern in der Spitze zwar fast 30 Millionen Stück für deren illustres Treiben herhalten. Allerdings liegen auch die jetzigen Wetten noch immer weit über dem langjährigen Durchschnitt.

Dass sich die Leerverkäufer gegen die kleinere der beiden Schweizer Grossbanken eingeschworen haben, hat sie sich in gewisser Weise auch selber zuzuschreiben. Denn während die Erzrivalin UBS schon seit geraumer Zeit Milliardengewinne schreibt und diese über opulente Dividenden und Aktienrückkäufe an die Aktionäre zurückführt, ist bei Credit Suisse nach dem milliardenschweren Archegos-Debakel und anderen kostspieligen Skandalen weiterhin Schmalhans Küchenmeister. Nach einem Milliardenverlust im vergangenen Jahr ist sogar mal wieder Dividendenverzicht angesagt – übrigens nicht der erste seiner Art.

Kurszerfall bei den Credit-Suisse-Aktien der letzten drei Jahre (Quelle: www.cash.ch)

Doch selbst der Dividendenverzicht scheint die Kleinanleger nicht davon abzuhalten, bei den Aktien der Credit Suisse aufzuspringen. Egal ob im Kraftraum, in meinem Freundes- und Bekanntenkreis oder bei meinen externen Mandanten – seit die Kurse bei etwas mehr als 2,50 Franken auf den tiefsten Stand in der Geschichte der Grossbank gefallen sind, scheint das Interesse geweckt. Noch nie wurde ich so oft auf eine Aktie angesprochen und um meine persönliche Meinung gefragt wie in den letzten Tagen. Auch weiss ich gleich von mehreren Klein- und sogar Kleinstanlegern, die bereits aufgesprungen sind. Vorwiegend mit "Spielgeld", versteht sich.

Dass die Hoffnung auf das schnelle Geld mitschwingt, kaum jemand hingegen längerfristig engagiert bleiben will, kann ich angesichts der geradezu enttäuschenden Kursbilanz der letzten Jahre niemandem verübeln. Wenn eine Bank selbst in einem nachgerade idealen Umfeld wie 2021/22 kein Geld verdient, wann dann...?!

Zugegeben: Ich weiss zwar nicht, ob und wie repräsentativ mein Umfeld ist. Allerdings könnte ich mir durchaus vorstellen, dass auch viele andere Klein- und Kleinstanleger in der Hoffnung auf das schnelle Geld bei den Aktien der Credit Suisse aufgesprungen sind oder zumindest mit dem Gedanken spielen. Das wiederum könnte den Kursen auf kurze Sicht nochmals etwas Auftrieb verleihen. Ich wäre jedoch nicht überrascht, wenn diese Titelbestände bei Kursen von 3 Franken oder mehr wieder auf den Markt kämen. Das gebrannte Kind scheut bekanntlich das Feuer.

+++

Die Bank Julius Bär kürte Accelleron vergangene Woche mal eben schnell zur "Aktie der Woche". Das verlieh den Valoren der ehemaligen ABB-Tochter nochmals Rückenwind. Von Anschlusskäufen erfasst, kosteten sie zeitweise mehr als 23 Franken. Das ist soviel wie noch nie seit dem Börsendebüt vom Oktober letzten Jahres.

Ganz zur Freude der Credit Suisse mit ihrer taktischen Kaufempfehlung. Zur Erinnerung: Der Januar war erst wenige Tage alt, als ich von einem Kommentar aus den Handelsräumen der Grossbank berichtete. Darin priesen die Autoren neben den Aktien des Baumaterialherstellers Holcim auch jene von Accelleron für eine kurze und womöglich lukrative Wette an.

Kursentwicklung der Accelleron-Aktien seit Jahresbeginn (Quelle: www.cash.ch)

Den Valoren von Accelleron trauten die Autoren damals einen raschen Vorstoss in die Region von 22,55 bis 23,58 Franken zu. Diese Kursregion wurde nun erreicht, was die Grossbank – wie zuvor schon bei Holcim - dazu veranlasste, die aufgelaufenen Gewinne ins Trockene zu bringen.

Noch offen bleiben die taktischen Kaufempfehlungen für Cembra Money Bank und Roche. Ich wünsche weiterhin viel Erfolg...

 

Der cash Insider nimmt Marktgerüchte sowie Strategie-, Branchen- oder Unternehmensstudien auf und interpretiert diese. Marktgerüchte werden bewusst nicht auf ihren Wahrheitsgehalt überprüft. Gerüchte, Spekulationen und alles, was Händler und Marktteilnehmer interessiert, sollen rasch an die Leser weitergegeben werden. Für die Richtigkeit der Inhalte wird keine Verantwortung übernommen. Die persönliche Meinung des cash Insiders muss sich nicht mit derjenigen der cash-Redaktion decken. Der cash Insider ist selber an der Börse aktiv. Nur so kann er die für diese Art von Nachrichten notwendige Marktnähe erreichen. Die geäusserten Meinungen stellen keine Kauf- oder Verkaufsempfehlungen an die Leserschaft dar.

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2 Kommentare

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roli

Sehe ich genau so, das für das Debakel verantwortliche Management mit dem Risikoteam sind weg. Jetzt braucht es Vertrauen, und ja es gibt auch sehr fähige Leute bei der CS.

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markus

Absolut korrekt, weil die Presse die ganze Zeit Fake-News über die CS verbreitet..... die Angelsachsen streuen seit Monaten die schlimmsten Gerüchte..........nicht nur über die CS - auch die Roche wird in den Dreck gezogen und noch viele andere CH-Unternehmen

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