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Die Strategen von Barclays Capital haben einen guten Lauf. Sie legten ihrer Anlagekundschaft deutlich früher als viele ihrer Berufskollegen umfangreiche Umschichtungen aus amerikanischen in europäische Aktien nahe. Damit liegen die Experten mittlerweile voll im Trend.
Seit Jahresbeginn hat der breit gefasste Stoxx 600 Index um mehr als 16 Prozent zugelegt, ein Grossteil davon zwischen Mitte Januar und Ende Februar. Darf man den Strategen Glauben schenken, dann ist das Ende der Fahnenstange noch lange nicht erreicht. Auf Basis ihrer neusten Prognosen sehen sie das Börsenbarometer im Jahresverlauf um weitere 13 Prozent steigen, Dividendenzahlungen miteingerechnet.
Auf die Frage, weshalb sie nach dem jüngsten Höhenflug nicht vorsichtiger werden, finden sie klare Worte: An traditionellen Kennzahlen wie dem Kurs-Gewinn-Verhältnis oder dem Preis-zu-Buchwert-Verhältnis gemessen bewege sich die Bewertung noch immer innerhalb historischer Normen. Die Risikoprämie liege sogar über den Durchschnittswerten vergangener Tage.
Nach der Flaute bei den Unternehmensgewinnen rechnen die Strategen in diesem Jahr mit einer deutlichen Belebung. Für Europa sagen sie unter Ausklammerung von Grossbritannien ein Gewinnwachstum von 15 Prozent vorher. Es überrascht deshalb nicht, dass die Experten auf Aktien konjunkturabhängiger Firmen sowie auf Substanzwerte setzen.
Für die bei uns am Schweizer Aktienmarkt prominent vertretenen Pharma- und Nahrungsmittelhersteller wird hingegen eine unterdurchschnittliche Gewichtung in den Aktienportfolios empfohlen. Beide Sektoren werden ganz klar mit "Underweight" eingestuft. Stummer Zeuge ist auch das Jahresendziel von 9600 Punkten für den Swiss Market Index. Unter Berücksichtigung der zu erwartenden Dividenden errechnet sich ein Aufwärtspotenzial von rund 8 Prozent.
Diese Empfehlung spiegelt sich auch in der Favoritenliste von Barclays Capital für das zweite Quartal wider. Interessant ist, dass die britische Grossbank die Liste von 40 auf 30 Aktien verkleinert.
Aus Schweizer Sicht werden neu die Aktien der Credit Suisse auf die Liste gesetzt. Die mit "Overweight" und einem Kursziel von 30 Franken zum Kauf empfohlenen Papiere sind seit gestern übrigens auch Bestandteil des viel beachteten "European Recommended Portfolios" von Barclays Capital.
Weiterhin auf der Favoritenliste sind die Aktien von Glencore anzutreffen. Darüber hinaus setzt diese sich zusammen aus den Valoren von Anglogold Ashanti, Solvay, Norilsk Nickel, Ulker, Repsol, Petrofac, Sasol, Akbank, Schroders, Israel Discount Bank, Grifols, UCB, Renault, Wolseley, Schneider Electric, Melrose Industries, Redrow, Ashtead Group, Daily Mail & General, Snam, Dixons Carphone, Woolworths, JD Wetherspoon, TUI, Capgemini, Alcatel-Lucent, Naspers und Deutsche Telekom.
Das durchschnittliche Aufwärtspotenzial zu den jeweiligen Kurszielen beziffern die Strategen auf 18,5 Prozent. Abgestützt auf die optimistischsten Annahmen errechnet sich sogar ein durchschnittliches Aufwärtspotenzial von knapp 48 Prozent.
In einem ist man bei Barclays Capital allerdings etwas gar inkonsequent: Dafür, dass die Grossbank dem britischen Aktienmarkt bis Ende Jahr nur ein mässiges Aufwärtspotenzial zutraut, sind erstaunlich viele britische Einzelaktien auf der Favoritenliste zu finden.
Der überzeugende Leistungsausweis der Strategen räumt mit solchen Vorbehalten aber auf.
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Man könnte meinen es handle sich um einen schlechten April-Scherz: Während unsere Schweizerische Nationalbank (SNB) mit allen ihr zur Verfügung stehenden Mitteln gegen ein Erstarken des Frankens kämpft, sagt der Währungsstratege von BCA Research ein ebensolches vorher.
Den Euro sieht der Experte zwar nicht unter der Marke von 1,05 Franken verharren. Vermutlich verteidige die SNB den in der Presse genannten Zielkorridor von 1,05 bis 1,10 Franken, so schreibt er. Gegenüber dem Dollar rechnet er jedoch sowohl mit einem erholten Euro als auch mit einem stärkeren Franken.
Hiesigen Unternehmen rät der Stratege, sich möglichst rasch auf den starken Franken einzustellen. Denn dieser befinde sich gegenüber dem Euro in einem strukturellen Aufwärtstrend. Die geringe Teuerung in der Schweiz werde für eine graduell nachgebende Kaufkraftparität sorgen und die Überbewertung des Frankens über die Zeit abbauen.
Mit seiner Prognose einer Erholung des Euros auf 1,16 Dollar steht der Experte ziemlich alleine da. Viele seiner Berufskollegen erwarten einen weiteren Rückschlag auf die Parität zum Dollar. Doch auch an den Devisenmärkten gilt: Zu viele Köche verderben den Brei.
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