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10-Prozent-Paket: US-Milliardär nistet sich bei Börsen-Rückkehrer Sunrise ein

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Ein US-Milliardär hat sich ein ordentliches Sunrise-Paket angelacht. Er steigt damit zum zweitgrössten Aktionär nach Liberty Global auf. - Und: Wann geht Cevian Capital bei Baloise in die Offensive?

25.11.2024   12:03
Von cash Insider
Laden von Sunrise an der Bahnhofstrasse in Zürich.

Laden von Sunrise an der Bahnhofstrasse in Zürich.

Quelle: cash

Der cash Insider berichtet auch im Insider Briefing jeweils vorbörslich von brandaktuellen Beobachtungen rund um das Schweizer Marktgeschehen und ist unter @cashInsider auf X/Twitter aktiv.

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Bei Sunrise Communications sah zunächst alles nach einem erfreulichen Einstand an der SIX Swiss Exchange aus. Bis zu 46 Franken wurden am ersten Handelstag in der Spitze für die Aktien der Nummer zwei unter den hiesigen Telekommunikationsanbietern bezahlt. Doch die Freude über die Kursgewinne sollte nicht von Dauer sein. Mittlerweile erscheinen die Valoren hartnäckig zwischen 40 bis 42 Franken festgefahren.

Mit Seth Klarman gibt sich nun ein neuer Grossaktionär zu erkennen. Der amerikanische Hedgefonds-Milliardär hat sich in den letzten Tagen ein 10-Prozent-Paket geschnürt. Etwas mehr als 7 Prozent der Stimmen hält Klarman in Form von Aktien, den Rest womöglich über Derivate. Damit steigt der bekannte Substanzinvestor zum zweitgrössten Aktionär auf. Nur die Aktionärsgruppe um Liberty Global hält ein noch grösseres Aktienpaket.

Nicht zuletzt der grosszügigen Dividendenpolitik war es zu verdanken, dass die Sunrise-Aktien in ihrem früheren Börsenleben – sprich vor der Übernahme durch Liberty Global – als Liebling der Analysten galten. Kaum ein Vertreter dieser Berufsgruppe, welche diese damals nicht zum Kauf angepriesen hätte.

Nach der Rückkehr an die Börse sind sich die Analysten allerdings nicht mehr einig. Während die britische Barclays kürzlich die Erstabdeckung mit «Underweight» und einem Kursziel von 36 Franken aufnahm, sprach sich die UBS gleichentags für «Buy» und ein 12-Monats-Kursziel von 50 Franken aus. Mittlerweile hat Barclays das Kursziel auf 38 Franken erhöht. Diese Anpassung fusst jedoch ausschliesslich auf technischen Anpassungen beim Bewertungsmodell.

Kursentwicklung der Sunrise-Aktien seit dem Börsengang (Quelle: www.cash.ch)

In einer mehrseitigen Unternehmensstudie nimmt nun auch Analyst Robert Grindle von der Deutschen Bank die Erstabdeckung mit «Buy» und sogar einem Kursziel von 65 Franken auf. Seines Erachtens besteht ein Ungleichgewicht zwischen den in New York gehandelten Titeln und den hiesigen. Es geht davon aus, dass sich dieses Ungleichgewicht über die Zeit abbaut, was bei den in der Schweiz gehandelten Aktien zu steigenden Kursen führen sollte.

Des Weiteren argumentiert der Analyst mit den defensiven Branchencharakteristiken, der attraktiv hohen und auf Jahre hinaus steuerbefreiten Dividende sowie mit der Möglichkeit, dass sich ein strategischer Investor einkaufen könnte. Keinen richtigen Reim kann ich mir auf seine Aussage machen, wonach es erfreulich sei, dass bei Sunrise noch immer viele Kaderleute des Mutterhauses Liberty Global involviert seien.

Und was das Ungleichgewicht zwischen den in New York gehandelten Titeln und den Hiesigen anbetrifft, so erscheint es mir komisch, dass die Zürcher Privatbank Rahn+Bodmer am Freitag von Mutmassungen berichtete, wonach vor allem amerikanische Investoren die ihnen zugeteilten Titel abstossen würden.

Womöglich treffen schon in den nächsten Tagen weitere Erstabdeckungen aus der Analystengemeinde ein. Es dürfte interessant zu sehen sein, welches der beiden Analystenlager Zulauf erhält. Ich selber halte mich nicht zuletzt aufgrund der hohen Verschuldung vorderhand von diesen Aktien fern. Denn der Börsenrückkehrer wurde vom britischen Mutterhaus mit einem schon beinahe unanständig grossen Schuldenberg in die Unabhängigkeit entlassen.

Ich bin nun neugierig, ob sich nach Klarman weitere bedeutende Aktionäre zu erkennen geben.

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Bei Baloise ist Ruhe eingekehrt. Allerdings könnte diese Ruhe trügen. Denn noch immer sind zentrale Forderungen des Grossaktionärs Cevian Capital nicht erfüllt worden.

Zur Erinnerung: Der September war erst wenige Tage alt, als der schwedische Finanzinvestor einen umfassenden Forderungskatalog vorlegte. Überbringer der Botschaft war damals die renommierte «Financial Times». Kernstück des Forderungskatalogs ist die Fokussierung aufs ursprüngliche Kerngeschäft bei gleichzeitiger Verkleinerung des Auslandsgeschäfts. Doch auch eine grosszügigere Ausschüttungspolitik wird gefordert sowie - zwischen den Zeilen - eine Abspaltung oder ein Verkauf der Bankentochter SoBa.

Kursentwicklung der Aktien von Baloise seit Januar (Quelle: www.cash.ch)

Wer sich Mitte September am diesjährigen Investorentag eine zufriedenstellende Antwort erhoffte, wurde enttäuscht. Weder der Verwaltungsrat noch die Geschäftsleitung machen Anstalten, Teile des Auslandsgeschäfts zu verkaufen. Und auch an eine Abspaltung der SoBa scheint niemand denken zu wollen.

Das letzte Wort ist womöglich noch nicht gesprochen. Ich könnte mir jedenfalls gut vorstellen, dass sich Cevian Capital womöglich in einem offenen Schreiben an die Mitaktionäre richten könnte und versucht, diese für die eigene Sache zu gewinnen. Dazu würde sich die für gewöhnlich nachrichtenarme Adventszeit geradezu anbieten...

Der cash Insider nimmt Marktgerüchte sowie Strategie-, Branchen- oder Unternehmensstudien auf und interpretiert diese. Marktgerüchte werden bewusst nicht auf ihren Wahrheitsgehalt überprüft. Gerüchte, Spekulationen und alles, was Händler und Marktteilnehmer interessiert, sollen rasch an die Leser weitergegeben werden. Für die Richtigkeit der Inhalte wird keine Verantwortung übernommen. Die persönliche Meinung des cash Insiders muss sich nicht mit derjenigen der cash-Redaktion decken. Der cash Insider ist selber an der Börse aktiv. Nur so kann er die für diese Art von Nachrichten notwendige Marktnähe erreichen. Die geäusserten Meinungen stellen keine Kauf- oder Verkaufsempfehlungen an die Leserschaft dar.
 

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