Relativ zum Japanischen Yen erlebte der US-Dollar in diesem Jahr eine regelrechte Aufwertungswelle. Sie führte den Greenback – wie schon 2022 – über die runde Marke von 150 Yen und damit auf das höchste Niveau seit dem Sommer 1990. Bei dieser Rallye war die Geldpolitik ein zentraler Treiber. Bekanntlich hat das US-Fed den Leitzins seit dem Frühjahr 2022 von nahe Null auf die aktuelle Spanne von 5.25 Prozent bis 5.50 Prozent gehievt. Derweil hält die Bank of Japan (BoJ) an einem expansiven Kurs in Form der 2016 eingeführten „Yield-Curve-Control“ (YCC) fest.1 Heute klappt die Renditeschere der beiden Währungsräume weit auseinander: Der Ertrag aus dem 10-jährigen U.S. Treasury übertrifft denjenigen der Japanischen Staatsanleihe identischer Laufzeit um rund 370 Basispunkte. (Stand: 16.11.2023)

Massive Carry Trades

Eine solche Diskrepanz ruft die Carry Trader auf den Plan. Sie verschulden sich zunächst in einer vergleichsweise niedrig verzinsten Valuta. Dieses Kapital wird in einer Währung alloziert, die höhere Renditen einbringt. UBS CIO GWM taxiert das derzeitige Volumen an USD-YPY Carry Trades auf rund eine halbe Billion US-Dollar. Das ist doppelt so viel wie vor zwei Jahren, als sich die USD-Zinsen noch im Bereich ihrer pandemiebedingten Tiefs bewegten. Die Analysten stellen eine weitere Auffälligkeit fest: Im laufenden Jahr haben sich die Zahlungsströme von der japanischen Währung abgekoppelt. Trotz der extremen Yen-Schwäche drehte die modifizierte Zahlungsbilanz ins Plus. Das heisst, es floss mehr Kapital nach Japan, als in das Ausland überwiesen wurde. Ein derartiges Missverhältnis aus Zahlungsbilanz und Währungskurs kommt laut UBS CIO GWM nur einmal während eines Jahrzehnts vor.2

Chancen nach unten

Japans Regierung schliesst eine Intervention am Währungsmarkt nicht aus. Dieser Standpunkt dürfte den Analysten zufolge so lange gelten, bis der Markt die Sache selber regelt, respektive der Yen Boden gut macht. Andernfalls könnte es zu einem Eingriff, vergleichbar mit demjenigen des Jahres 2011, kommen. Um die Währung zu stützen, kaufte Japan damals 200 Mrd. US-Dollar zu Kursen von weniger als 80 Yen je Dollar. Aus der anderen Richtung, also von oben nach unten, könnte sich das FX-Gespann jetzt wieder auf den fundamentalen „fairen Wert“ von rund 120 Japanischen Yen zubewegen. UBS CIO GWM rechnet mit Blick auf 2024 jedenfalls mit einer Trendwende. Per Ende kommenden Jahres taxieren die Analysten das Kursziel auf 140 Japanische Yen je Dollar.2

Zu diesem Szenario passen die geldpolitischen Aussichten. In den USA wird der Chor derjenigen Investoren immer lauter, die eine Zinssenkung erwarten. Die Terminmärkte preisen einen solchen Schritt mittlerweile für den Mai 2024 ein.3 Derweil könnte die BoJ auf eine Straffung ihrer Geldpolitik zusteuern, nachdem die Inflation kräftig angezogen hat. Die YCC wurde bereits moderat angepasst: Das zuvor auf 1.00 Prozent erhöhte Limit für die Rendite der 10-jährigen Staatsanleihe gilt nicht mehr als starre Grenze.4

UBS Open End Turbo Warrants auf USD/JPY

Sollte der Dollar tatsächlich nach unten drehen, würden Open End Turbo Put Warrants (SVSP-Bezeichnung Knock-out Warrant), den Rückgang in überproportionale Gewinne ummünzen. Beim am 1. November 2023 lancierten Open End Turbo Put Warrant (Symbol: JPYSPU) auf USD/JPY beläuft sich der Hebel aktuell auf rund sieben. Der Knock-out liegt 13.3 Prozent über dem Basiswertkurs. Zum selben Termin hat UBS einen Put (Symbol: JPYSOU) mit zweistelligem Hebel in den Börsenhandel eingeführt. Die noch stärkere „Beschleunigung“ zieht einen kleineren Puffer nach sich. Den Knock-out trennen weniger als neun Prozent von der USD/JPY-Notierung.

Wer gemäss dem Motto „The trend is your friend“ auf die Fortsetzung der Dollaraufwertung setzen möchte, kann beispielsweise zum Open End Turbo Call Warrant (Symbol: JPYOOU) auf USD/JPY greifen. Hier beträgt der Hebel 5.9, während der Knock-out bei 126.3478 Yen liegt. Das Polster beträgt damit 16.5 Prozent. Auch auf der Long-Seite umfasst der UBS-Fundus „schärfere“ Produkte. Beispielsweise kommt beim Turbo Call Warrant (Symbol: JPYQRU) ein Hebel von 10.2 mit einem Knock-out-Abstand von weniger als einem Zehntel zusammen. (Stand: 16.11.2023)

Bitte beachten Sie: Knock-out Warrants sind nicht kapitalgeschützt. Aufgrund des Hebels werden Kursbewegungen des Basiswertes überproportional nachgebildet, so dass sich überdurchschnittliche Gewinne und Verluste aufbauen können. Sobald der Basiswert den Knock-out erreicht respektive über- (Put) oder unterschreitet (Call), verfällt das Produkt vorzeitig. In diesem Fall geht das eingesetzte Kapital verloren. Zudem trägt der Anleger bei Strukturierten Produkten das Emittentenrisiko, so dass das eingesetzte Kapital – unabhängig von der Entwicklung der Basiswerte – im Falle einer Insolvenz der UBS AG verloren gehen kann.

 

Produkte in der Übersicht

Symbol Emittent Basiswert Typ Knock-out Laufzeit
JPYOOU UBS USD/JPY Turbo Call Warrant 126.3478 JPY Open End
JPYQRU UBS USD/JPY Turbo Call Warrant 136.9309 JPY Open End
JPYSPU UBS USD/JPY Turbo Call Warrant 171.4035 JPY Open End
JPYSOU UBS USD/JPY Turbo Call Warrant 164.4278 JPY Open End

Quelle: UBS AG, Stand: 16.11.2023

USD/JPY (5 Jahre, Angaben in USD je JPY)*

Quelle: UBS AG, Refinitiv, Stand: 16.11.2023

Zum Autor

Jérôme Allet, Leiter Public Distribution für Strukturierte Produkte Schweiz, UBS Investment Bank
Jérôme Allet begann seine berufliche Laufbahn 2011 als Graduate Talent bei der UBS Investment Bank. Seit 2017 leitet er das Team «Public Distribution Sales Switzerland» im Bereich Structured & Solutions Distribution. In dieser Funktion verantwortet er den öffentlichen Vertrieb von Strukturierten Produkten in der Schweiz. Seit 2018 ist er zusätzlich für White Label Lösungen im Bereich Hebelprodukte in Europa zuständig.

Quellen: 
1 Quelle: Refinitiv, Medienbericht, 09.11.2023
2 Quelle: UBS CIO GWM, Global Economics & Markets Outlook ’24-’25, 10.11.2023 
3 Quelle: CME FedWatch Tool, Internetabfrage am 16.11.2023
4 Quelle: Refinitiv, Medienbericht, 31.10.2023