Von Negativzinsen sind wir zwar weit entfernt, aber Euphorie lösen die Obligationenrenditen keine mehr aus. Die Suche nach Alternativen mit mehr Rendite rückt wieder in den Vordergrund. Dabei gilt einmal mehr: mehr Rendite ohne mehr Risiko gibt es nicht.

Vor Angeboten, welche ohne Risiken eine Rendite von mehreren Prozent in Schweizer Franken versprechen, sei gewarnt. Niemand bezahlt freiwillig zu hohe Zinsen. Das Kleingedruckte im Prospekt ist wichtig, was man spätestens seit der Ausradierung der AT1-Anleihen der Credit Suisse weiss oder gar schmerzhaft erfahren hat.

Private Debt ist ein Zauberwort, welches alle Renditeprobleme lösen soll. Dabei handelt es sich um Kredite für Firmen, die für die Emission einer börsenkotierten Anleihe zu klein sind und daher den direkten Weg zu den Investoren suchen. Die Regeln der Kreditwürdigkeit sind aber die gleichen wie bei kotierten Anleihen. Hohe Renditen erhält man nur bei einer minderen Bonität. Ob man sein Geld in schwer bis gar nicht handelbare Anlagen mit einem grossen Ausfallrisiko investieren will, muss überlegt sein.

Für mehr Rendite etwas mehr Kreditrisiko einzugehen, ist aber keine schlechte Anlageidee. Kreditrisiken werden über einen Konjunkturzyklus hinweg effektiv mit einer Mehrrendite entschädigt. Wichtig ist dabei, dass die Ausfallrisiken der einzelnen Schuldner gut diversifiziert werden. Anlagefonds für High Yield Obligationen mit mehreren Hundert Schuldnern sind eine Möglichkeit, die Entschädigung der Kreditrisiken mit einem kontrollierten Kreditrisiko abzuschöpfen. Dass ein paar Emittenten in diesen Gefässen Konkurs gehen, ist fast sicher, wird aber durch die höheren Renditen der anderen Anleihen mehr als kompensiert.