Sei es unter der morgendlichen Dusche, auf der Fahrt ins Büro, beim Mittagstisch oder dem Wischer über das Smartphone: Der moderne Mensch ist auf Rohstoffe angewiesen. Wohnen, Mobilität, Ernährung und Kommunikation kommen nicht ohne Metalle, Energie und landwirtschaftliche Erzeugnisse aus. Allein ihre enorme Vielfalt und Bedeutung macht Rohstoffe als Anlageklasse interessant. Als in den vergangenen Jahren zunächst die Corona-Pandemie für Spannungen in den Lieferketten sorgte und später die Inflation auf breiter Front anzog, rückten die «Commodities» noch stärker in den Fokus.

Boom mit Schattenseiten

Eine Rolle spielte bei den Avancen wohl auch ein struktureller Wandel der Rohstoffnachfrage. Neben dem Ausbau der regenerativen Energieträger und dem Aufkommen der Elektro-Mobilität führt die Digitalisierung zu einem enormen Bedarf, insbesondere an Metallen. Trotz der mit diesen Megatrends einhergehenden Chancen hat der Rohstoffmarkt Schattenseiten. Häufig gehen Abbau und Produktion mit sozialen und ökologischen Risiken einher. Der Bergbau kann genauso gravierende Eingriffe in die Natur nach sich ziehen, wie die Ölförderung oder die Erschliessung von Weideflächen. Hinzu kommt, dass viele Schwellenländer zu den wichtigsten Rohstofflieferanten zählen. Mitunter herrschen dort prekäre Arbeitsbedingungen.

Wegen dieser Gemengelage stossen Investments in Rohstoffe seit jeher auf Kritik. Der Trend hin zu nachhaltigeren Anlagen hat den Argwohn noch einmal verstärkt. Immer mehr Investoren richten ihre Kapitalallokation nach den Kriterien Environmental (Umwelt), Social (Soziales) und Governance (gute Unternehmensführung) – kurz ESG – aus. Sie tun sich bisher schwer, Rohstoffe zu integrieren. Zwar findet auch in diesem Markt ein Umdenken in Richtung einer verantwortungsvolleren Beschaffung und Nutzung der Waren statt. Beispiele sind die Verwendung regionaler und saisonaler Lebensmittel, das Recycling von Metallen oder die Produktion regenerativer Energie. Bei Rohstoffanlagen gibt es allerdings bisher keine standardisierte ESG-Bewertung.

Neuer Index, bewährtes Konzept

Der neue UBS CMCI Sustainability Transition Index möchte das ändern. Generell findet die Methodik des 2007 eingeführten UBS Constant Maturity Commodity Index (CMCI) Anwendung. Er bildet einen diversifizierten Korb von Energieträgern, Industriemetallen, Agrarwaren und Lebendvieh ab und nutzt hierfür ein breites Spektrum an Future-Laufzeiten. Der Verfall der verwendeten Terminkontrakte rangiert von drei Monaten bis zu maximal drei Jahren. Auf diese Weise wird eine stärkere Streuung der Fälligkeiten erreicht und die Konzentration auf das vordere Ende der Terminkurve vermieden. Der permanente Rollvorgang verschiebt täglich einen Teil der Allokation. Dadurch umgeht das CMCI-Konzept die typischen Nachteile eines punktuellen Austauschs der verwendeten Terminkontrakte.

Um die «Transition», sprich den Übergang der Rohstoffwelt in Richtung mehr Nachhaltigkeit zu fördern, kommt bei der Gewichtung des UBS CMCI Sustainability Transition Index zusätzlich ein ökologisch-soziales (Ecological-Social, kurz E-S) Rating zur Anwendung. UBS nutzt hierfür die Expertise von rfu, einem führenden und unabhängigen Anbieter von Nachhaltigkeitsanalysen. Bei der Bewertung der einzelnen Rohstoffe nimmt rfu den gesamten Lebenszyklus unter die Lupe – von der Produktion bis zur Verwendung. Da Rohstoffe in unternehmerischen Strukturen produziert werden, betrachtet das Konzept jede Ware als hypothetisches Unternehmen.

Tiefer Analyseprozess

Für jeden einzelnen Rohstoff wird eine Bewertungskennziffer ermittelt, welche sich in einer Bandbreite von -10 bis +10 bewegt. Aus diesem Score leitet rfu das finale Rating auf einer neunstufigen Skala von C- bis A+ ab. Bei der tiefen Analyse gehen die Experten anhand von vier übergeordneten Kriterien/Dimensionen vor: Neben dem sozialen und ökologischen Fussabdruck eines Rohstoffs zählen dazu die Folgen der Produktion sowie die Verwendung. Dank dieser Vielfalt können sowohl negative als auch positive Aspekte in das Rating einfliessen. Beispielsweise erhalten Industriemetalle wie Nickel in punkto Produktion und Arbeitsbedingungen eine eher ungünstige Bewertung. Dem steht die Tatsache gegenüber, dass diese Rohstoffe für den Ausbau der regenerativen Energieträger unabdingbar sind. Vor diesem Hintergrund fällt bei Nickel die Verwendungskomponente des Ratings positiv aus. Wichtig ist, dass der UBS CMCI Sustainability Transition Index nicht von Anfang an die optimale ESG-Lösung bietet. Vielmehr möchte das Konzept den ökologisch-sozialen Charakter des Rohstoffportfolios im Zeitverlauf graduell verbessern. Ausgangspunkt war dabei die Indexüberprüfung und -neuzusammensetzung des UBS CMCI Composite Index von 2021.1

Anleger, die diesen Weg mitgehen möchten, können sich den UBS CMCI Sustainability Transition Total Return Index über einen ETC (Symbol: TCMSIU) in das Portfolio holen. Das strukturierte Produkt bildet den innovativen Basiswert im Bezugsverhältnis 10:1 und ohne Laufzeitbegrenzung ab. Die Verwaltungsgebühr für den ETC beträgt 0.41 Prozent pro Jahr. Bitte beachten Sie, dass kein Kapitalschutz besteht. Zudem muss – wie immer bei Strukturierten Produkten – das Emittentenrisiko berücksichtigt werden.

Mehr Informationen zum Thema “UBS CMCI (Constant Maturity Commodity Index)” finden Sie auf unserer Webseite.
Kontakt: Website: keyinvest-ch.ubs.com, E-Mail: keyinvest@ubs.com, Tel. +41 44 239 76 76

Zum Autor

Jérôme Allet, Leiter Public Distribution für Strukturierte Produkte Schweiz, UBS Investment Bank

Jérôme Allet begann seine berufliche Laufbahn 2011 als Graduate Talent bei der UBS Investment Bank. Seit 2017 leitet er das Team «Public Distribution Sales Switzerland» im Bereich Structured & Solutions Distribution. In dieser Funktion verantwortet er den öffentlichen Vertrieb von Strukturierten Produkten in der Schweiz. Seit 2018 ist er zusätzlich für White Label Lösungen im Bereich Hebelprodukte in Europa zuständig.

Quelle:

1) UBS AG, «UBS CMCI Sustainability Transition», 2023