Spätestens seit der Chatbot ChatGPT im November 2022 der Öffentlichkeit zugänglich gemacht wurde, ist klar: KI ist gekommen, um zu bleiben. Die Technologie hat sich zu einer transformativen Kraft entwickelt, die Investitionen im Milliardenbereich anzieht. Allein die aufsummierten Ausgaben der „Big Four“-Tech-Konzerne, Alphabet, Amazon, Meta und Microsoft, beliefen sich im vergangenen Jahr auf satte 224 Milliarden US-Dollar – eine Wachstumsrate von 50 Prozent gegenüber dem Vorjahr – und könnten 2025 ein Rekordhoch von bis zu 280 Milliarden US-Dollar erreichen. Laut der UBS-Studie „Year Ahead 2025“ ist das grösstenteils auf KI-Investitionen zurückzuführen.1
In der Euphorie hat die Lancierung von DeepSeek Anfang letzter Woche viele auf dem falschen Fuss erwischt und den Halbleiter-Aktien einen herben Schlag versetzt. Trotzdem empfiehlt UBS CIO GWM auf die anstehenden Quartalszahlen und die Management- Kommentare zu fokussieren, um die tatsächlichen Auswirkungen der neuen Konkurrenz aus China einzuschätzen. Der kurzfristige Ausverkauf bietet also auch Chancen für einen günstigen Einkauf. 2
Auf dem Weg zum Billionenmarkt
Längerfristig resultieren gemäss UBS CIO GWM aus den Investitionen hohe Wachstumsraten für die verschiedene KI-Applikationen. Erwartet werden erfolgreiche Anwendungen in unterschiedlichen Branchen, darunter in der Cybersicherheit, Fintech sowie im Gesundheitswesen.1 Laut dem Biotech-Report von vfa und Boston Consulting Group „Medizinische Biotechnologie 2024“ hat KI das Potenzial, neue Diagnostik- und Therapieansätze aufzuzeigen und das Spektrum potenzieller Wirkstoffkandidaten zu erweitern. Die Technologie reduziert die Zahl notwendiger Labortests und verkürzt damit wesentliche Etappen in der Arzneimittelentwicklung. 3 Nach Schätzungen von UBS CIO GWM könnten die auf der KI-Wertschöpfungskette erzielten Umsätze im Jahr 2027, und damit nur fünf Jahre nach dem Launch von ChatGPT, mehr als 1.1 Billionen US-Dollar erreichen.1
Nvidia hat sich frühzeitig positioniert
Das Mass aller Dinge im KI-Bereich, sowohl an der Börse als auch im operativen Geschäft, bleibt weiterhin Nvidia. Das anfänglich für Grafikprozessoren für Spiele bekannte Unternehmen hat früh die Zeichen der Zeit erkannt und erfolgreich in KI-Hard- und Software expandiert. So ermöglichen die effizienten Prozessoren die parallele Verarbeitung riesiger Datenmengen, was entscheidend für KI-Algorithmen ist. Auch hat Nvidia eine Drive- Plattform für autonomes Fahren entwickelt. Partnerschaften mit führenden Technologie- und Forschungsorganisationen stärken darüber hinaus die Dominanz des in Santa Clara ansässigen Konzerns. Im Aktienkurs spiegelt sich die Überlegenheit wider: Der Titel konnte ein Plus von mehr als 2‘000 Prozent in nur fünf Jahren realisieren.
Unterschiedliche Player…
Bei diesen Zahlen wundert es nicht, dass sich viele der technologieaffinen Unternehmen ein Stück von diesem lukrativen Kuchen abschneiden möchten. Beispielsweise stecken in neuen Smartphones wie dem iPhone 16 von Apple zahlreiche KI-Features, um die Produktivität der Benutzer zu steigern. Die Alphabet-Tochter Google und der Softwareriese Microsoft haben wiederum ihre Internetsuchmaschinen mit Machine-Learning-Programmen ausgestattet und sind nun KI-gesteuert. Damit dies alles funktioniert, sind leistungsfähige Prozessoren von Nöten. In diesem Bereich drängen immer mehr Unternehmen. Eine ernstzunehmende Konkurrenz zu Nvidia stellen unter anderem AMD und Broadcom dar. Erstgenannter hat auf der Consumer Electronics Show „CES 2025“ Anfang Januar mit den der „Ryzen AI Max“-Serie neue mobile Prozessoren vorgestellt, die nicht nur besonders leistungsstark, sondern auch energieeffizient sind.4 Mit fortschrittlichen KI-Beschleunigern für Netzwerke ist derweil Broadcom auf Wachstumskurs. Der Konzern geht davon aus, dass der für Broadcom zugängliche Markt für KI-Komponenten bis 2027 ein Umsatzpotenzial von 60 bis 90 Milliarden US-Dollar bieten könnte, was mehr als dem Vierfachen der aktuellen Marktgrösse entspricht. 5
…in einem Paket
Angesichts des in vielen KI-Bereichen erwarteten exponentiellen Wachstums wundert es nicht, dass CIO GWM die Künstliche Intelligenz als eine „Investmentchance des Jahrzehnts“ bezeichnet. 1 Aufgrund der Komplexität der Entwicklungen und Anwendungen sowie der hohen Marktdynamik ist eine breite Aktienauswahl entscheidend, die sich entlang der KI- Wertschöpfungskette wie beispielsweise Halbleiter, Rechenzentren und Software bewegt. Solch eine Auswahl ist im Solactive Generative Artificial Intelligence Index zusammengefasst. Insgesamt befinden sich derzeit 39 KI-Spezialisten in dem Index, der seit April vergangenen Jahres über ein Tracker-Zertifikat investierbar ist. Das Zertifikat ermöglicht nicht nur eine vollständige Teilnahme – abzüglich einer Verwaltungsgebühr von 0.75 Prozent p.a. – an dem Solactive Generative Artificial Intelligence Index, sondern lässt aufgrund der Open End-Struktur auch eine langfristige Investition in ein neues digitales Zeitalter zu. Zu beachten ist, dass beim präsentierten ETC kein Kapitalschutz besteht. Wie immer bei Strukturierten Produkten muss das Emittentenrisiko berücksichtigt werden.
Der Track Rekord kann sich sehen lassen: Das Produkt notiert rund zehn Monate nach Lancierung mehr als ein Drittel über dem Emissionspreis. Allfällige Dividenden der Mitglieder werden in den Index, der seit seiner Lancierung 2017 sogar über 400 Prozent avancierte, reinvestiert. Das in Schweizer Franken emittierte Produkt besitzt keine Laufzeitbegrenzung und der Indexbetreiber Solactive sorgt dafür, dass die Zusammensetzung mit einer regelmässigen Überprüfung stets frisch bleibt. Ein wichtiger Faktor, schliesslich ist in dem noch jungen Markt viel Bewegung wie zuletzt das chinesische Start-up DeepSeek zeigte. Die Marktführer von heute könnten Morgen schon das Nachsehen haben. Ein breitdiversifizierter Index mit laufend angepasster Zusammensetzung hilft dabei, auf die richtigen Namen zu setzen.
Quellen:
1 UBS, Year Ahead 2025
2 UBS, Intelligence weekly #19, 28.01.2025
3 vfa und Boston Consulting Group, „Medizinische Biotechnologie 2024“, Juni 2024
4 AMD, „CES 2025: Ein neues Zeitalter für KI und mobile Performance“, 06.01.2025
5 Refinitiv, Medienbericht, 13.12.2024
Zum Autor
Jérôme Allet, Leiter Public Distribution für Strukturierte Produkte Schweiz, UBS Investment Bank
Jérôme Allet begann seine berufliche Laufbahn 2011 als Graduate Talent bei der UBS Investment Bank. Seit 2017 leitet er das Team «Public Distribution Sales Switzerland» im Bereich Structured & Solutions Distribution. In dieser Funktion verantwortet er den öffentlichen Vertrieb von Strukturierten Produkten in der Schweiz. Seit 2018 ist er zusätzlich für White Label Lösungen im Bereich Hebelprodukte in Europa zuständig.
Kontakt: Website: keyinvest-ch.ubs.com, E-Mail: keyinvest@ubs.com, Tel. +41 44 239 76 76