In guten Marktphasen, wenn die Anlegerinnen und Anleger in einer Wachstumseuphorie schwelgen, sind die Dividendentitel nicht gefragt. Wird es an den Finanzmärkten aber stürmischer, halten sich die Aktien mit einer hohen und stabilen Dividende besser als der Durchschnitt. Über die Zeit gleicht sich das aus. Dennoch sind Aktien mit hohen Dividenden beliebt.
Da ist zum einen der psychologische Effekt. Man bekommt etwas zurück, auch wenn es suboptimal ist. Man könnte jeweils auch einen Teil der Aktien verkaufen und hoffentlich einen Kapitalgewinn realisieren. Bedeutender ist das Signal, welches Dividenden aussenden. Kann ein Unternehmen über einen ganzen Wirtschaftszyklus hinaus stabile oder gar leicht steigende Dividenden zahlen, spricht das für ein robustes Geschäftsmodell, das nicht beim ersten Gegenwind ins Schlingern gerät. Wichtig ist dabei, dass die Dividenden über den operativen Cashflow finanziert werden können und nicht die Substanz der Firma angegriffen werden muss. Noch alarmierender ist, wenn für die Ausschüttung einer Dividende Kredite aufgenommen werden, wie dies in den USA nicht unüblich ist.
Der Erhalt von Dividenden ist nicht das primäre Ziel von Aktienanlagen. Vielmehr steht die Beteiligung am Wachstum des Unternehmens und ein damit einhergehender Kursgewinn im Vordergrund. Die Bedeutung einer stabilen Dividende als Informationsquelle und bei einer langfristigen Anlage auch als Renditebeitrag darf aber nicht unterschätzt werden.