Die UN-Umweltversammlung nahm sich vor, bis 2024 eine rechtsverbindliche Vereinbarung auf die Beine zu stellen. Mit der Resolution «End Plastic Pollution» wird der gesamte Lebenszyklus von Plastik abgedeckt – vom Design über die Produktion bis zur Entsorgung. Wir haben an dieser Stelle bereits über die Einigung berichtet. Mittlerweile wurde ein erstes Ziel erreicht: Noch in diesem Jahr starten die Verhandlungen zur konkreten Ausgestaltung der Plastikkonvention. Am 28. November kommt das Intergovernmental Negotiating Committee (INC) zu seiner ersten Sitzung zusammen. In Punta del Este, Uruguay, werden sich die Teilnehmer fünf Tage lange zunächst vor allem mit organisatorischen Belangen auseinandersetzen. Ab Punkt 4 der Agenda geht es mit der Vorbereitung des geplanten Abkommens zur Sache.
Schweizer Mandat
Ende August hat der Bundesrat das Schweizer Mandat für die Verhandlungen in Südamerika verabschiedet. «Er hat der Schweizer Delegation den Auftrag erteilt, sich für eine ambitionierte Konvention einzusetzen», teilte die Regierung mit. Ein Ziel der heimischen Vertreter ist es, die Belastung der Umwelt durch Kunststoffe (inklusive Mikroplastik) zu verhindern und die Gesundheit der Menschen zu schützen. «Dafür soll auch die Produktion von neuem Kunststoff reduziert werden», erklärt der Bundesrat. Kunststoffe, die kaum recycelbar sind und problematische Zusatzstoffe enthalten, sollen sukzessive abgeschafft werden. Darüber hinaus möchte sich die Schweiz dafür stark machen, den Einsatz unnötiger Kunststoffe zu begrenzen. «Dazu gehören beispielsweise vermeidbare Verpackungen und bestimmte Einwegprodukte aus Kunststoff», teilte Bern mit. In der entsprechenden Medienmitteilung hat der Bundesrat auch das grosse Problem hinter den politischen Bemühungen auf den Punkt gebracht: «Innert 20 Jahren hat sich die weltweite Kunststoffproduktion fast verdoppelt.» In der Tat übertraf das Volumen 2020 mit schätzungsweise 367 Mio. Tonnen das Niveau des Jahres 2002 um rund den Faktor 1.8 (siehe Grafik).
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Vermeiden und Wiederverwerten
Was lange Zeit als eine kostengünstige Erleichterung für viele Lebens- und Wirtschaftsbereiche galt, ist zu einem grossen Umweltproblem herangewachsen. Das gilt vor allem dann, wenn Kunststoffe unsachgemäss entsorgt werden. Die Belastung durch Mikroplastik in Böden und Gewässern gefährdet Mensch und Natur. Neben der Vermeidung spielt das Recycling eine zentrale Rolle. Entsprechend positiv sind die Aussichten für diesen Sektor. Laut P&S Intelligence wurden 2021 mit der Wiederverwertung von Plastik weltweit Umsätze in Höhe von insgesamt knapp USD Mrd. 60 erzielt. Bis 2030 sollen diese Geschäfte pro Jahr im Schnitt um 8.5% wachsen. Am Ende des Prognosezeitraums würde der Markt damit ein Volumen von mehr als USD Mrd. 124 erreichen. Die Marktforscher erwarten, dass aus der geplanten UN-Plastikkonvention für die Recyclingunternehmen in den kommenden Jahren lukrative Chancen resultieren. Neben den politischen Ambitionen forciert auch die Privatwirtschaft den Kampf gegen den Plastikmüll. Das gilt auch und gerade für die Getränke- und Lebensmittelindustrie, den grössten Erzeuger dieser Abfallart. P&S Intelligence nennt als Beispiel Coca-Cola. «Das Unternehmen hat sich verpflichtet, bis 2030 für jede verkaufte Flasche oder Dose eine Flasche zu sammeln und zu recyceln», berichten die Experten. Bereits bis 2025 möchte der Brausekonzern alle Verpackungen zu 100% recycelbar machen. Fünf Jahre später sollen die Flaschen und Dosen aus 50% recycelten Materialien bestehen.
Auf Expansionskurs
Positiv sind die Aussichten nicht nur für Unternehmen, die sich um die Wiederverwertung von Kunststoffen aller Art kümmern. Generell kommt der Abfallwirtschaft eine immer grössere Bedeutung zu. Enorme Investitionen sind erforderlich, um den wachsenden Müllbergen Herr zu werden. Wenig überraschend zählen die USA zu den grössten Einzelmärkten – hinter China nehmen sie global betrachtet den zweiten Rang ein. Laut Statista könnten 2022 in der Abfallentsorgung sowie dem Recycling in den Staaten Umsätze in Höhe von umgerechnet knapp EUR Mrd. 88 erzielt werden. Geht die Prognose auf, wäre dieser nationale Markt innert einem Jahrzehnt um nahezu 90% gewachsen (siehe Grafik). Während der Sektor in Nordamerika eine gewisse Sättigung erreicht hat, ist er in China weiter auf Expansionskurs. Laut Statista sollen die Umsätze in der Abfallentsorgung sowie dem Recycling im Reich der Mitte bis 2025 im Schnitt pro Jahr um 4.9% zunehmen. Unser Fazit: Sowohl in den Industrienationen als auch in den Schwellenländern ist das Themenfeld Abfallwirtschaft für Investoren interessant. Das gilt umso mehr, da es sich hier um relativ konjunkturunabhängige respektive defensive Aktien handelt.
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