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Cevian Capital verleiht Forderungen Nachdruck: Nisten sich bei Baloise nun weitere Finanzinvestoren ein?

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Für Cevian Capital geht die Neuausrichtung bei Baloise nicht weit genug. Baut der Finanzinvestor nun gemeinsam mit weiteren «Trittbrettfahrern» Druck auf? - Und: Gelingt Roche wenigstens in der Diagnostik der grosse Wurf?

24.02.2025   11:55
Von cash Insider
Baloise-CEO Michael Müller.

Baloise-Chef Michael Müller und sein Verwaltungsrat sehen sich mit Forderungen aus dem Aktionariat konfrontiert.

Quelle: ZVG

Der cash Insider berichtet auch im Insider Briefing jeweils vorbörslich von brandaktuellen Beobachtungen rund um das Schweizer Marktgeschehen und ist unter @cashInsider auch auf X/Twitter aktiv.

+++

Übers Wochenende suchte Cevian-Chef Lars Förberg die Öffentlichkeit. In einem Interview mit der «NZZ am Sonntag» verlieh er seinen Forderungen an die Adresse von Baloise nochmals Nachdruck. Vergangenen September legte die Versicherungsgruppe zwar ein umfassendes Massnahmenpaket vor. Allerdings bleiben zentrale Forderungen des schwedischen Finanzinvestors aussen vor.

Es überrascht mich daher nicht, dass Förberg nochmals lauthals einen Rückzug aus dem defizitären Deutschland-Geschäft fordert und auch die Zukunft der Bankentochter SoBa unter dem Dach der Mutter in Frage stellt. Denn schliesslich haben andere Schweizer Versicherungsunternehmen ihre Allfinanz-Ambitionen schon vor vielen Jahren beerdigt.

Der Cevian-Chef macht kein Geheimnis daraus, dass ihm die im September vorgestellten Massnahmen nicht weit genug gehen. Die Informationen darüber, wie viele Stimmen der Finanzinvestor denn nun im Rücken hat, gehen weit auseinander. Der SIX Swiss Exchange offiziell gemeldet ist ein Stimmenanteil von gut fünf Prozent. Einem Bericht der renommierten «Financial Times» zufolge sind es sogar 9,4 Prozent.

Kursentwicklung der Baloise-Aktien im mehrjährigen Vergleich (Quelle: www.cash.ch)

Schon seit Jahren dümpelt bei Baloise nicht nur das Tagesgeschäft, sondern eben auch die Aktienkursentwicklung vor sich hin. Dadurch bietet sich den Skandinaviern mit ihren Forderungen ein geradezu idealer Nährboden.

Ich könnte mir gut vorstellen, dass Cevian Capital spätestens nach der Zuwahl ihres Kandidaten Robert Schuchna in den Verwaltungsrat den Druck erhöhen wird. Die Versicherungsgruppe kommt wohl nicht um weitere Massnahmen zur Steigerung von Aktionärswerte herum. Ausserdem wäre ich nicht überrascht, wenn weitere Trittbrettfahrer aufspringen würden – zumal ein Verkauf von Baloise ins Ausland als ein nicht eben unwahrscheinliches Ausstiegs-Szenario gilt.

+++

Der Vorwurf, Roche habe an Innovationskraft eingebüsst, steht schon eine ganze Weile im Raum. Jegliche Versuche seitens der Basler, die Börse diesbezüglich eines Besseren zu belehren, blieben bisher ohne Erfolg.

Ganz im Gegenteil: Mit dem milliardenschweren Wiedereinstieg ins Geschäft mit Diabetes- und Schlankheitsmedikamenten sowie mit dem nicht eben weniger kostspieligen Vorstoss in jenes mit Zelltherapien dürfte Firmenchef Thomas Schinecker die Zweifel an der Innovationskraft der hauseigenen Forschungs- und Entwicklungsabteilung sogar noch weiter angeheizt haben.

Bei der ganzen Diskussion geht allerdings vergessen, dass Roche nicht nur ein Pharma- sondern auch ein Diagnostikunternehmen ist. Und gerade in der Paradedisziplin Schineckers als früherer Spartenleiter Diagnostik strotzen die Basler nur so vor Innovationskraft.

Als man am späten Donnerstagabend eigene Ambitionen auf dem Gebiet der Next Generation Sequenzierung verkündete, vermutete ich dahinter bloss eine Randnotiz für die Firmengeschichte. Erst als ich über einen Kommentar aus der Feder des für die UBS tätigen Analysten Matthew Weston stolperte, wurde mir allmählich bewusst, dass da etwas Grosses im Tun ist.

Die Genussscheine von Roche scheinen die Talsohle durchschritten zu haben (Quelle: www.cash.ch)

Es sieht nämlich ganz danach aus, als ob die Diagnostiksparte von Roche die Next Generation Sequenzierung grundlegend revolutionieren könnte. Wir sprechen hier immerhin von einem gut 6 Milliarden Dollar schweren und jährlich im hohen einstelligen Prozentbereich wachsenden Weltmarkt. Eigenen Angaben zufolge wollen die Basler ab dem kommenden Jahr mitmischen und den Markt von hinten aufrollen.

Ganz uneigennützig dürfte der UBS-Kommentar indes nicht sein, hat der Autor die Genussscheine von Roche doch erst kürzlich mit einem 12-Monats-Kursziel von 338 (zuvor 300) Franken von «Neutral» auf «Buy» heraufgestuft.

Interessant erscheint mir, dass es gerade im Diagnostikgeschäft auch ohne milliardenschwere Grossübernahmen geht. Eigentlich hegen die Basler ja schon seit der gescheiterten Übernahme der amerikanischen Illumina Ambitionen auf dem Gebiet der Gen-Sequenzierung. Allerdings sollte es 15 lange Jahr dauern, bis man aus eigener Kraft etwas auf die Beine gestellt hat. Ab 2026 läuft nun endlich die «Erntezeit» an...

Der cash Insider nimmt Marktgerüchte sowie Strategie-, Branchen- oder Unternehmensstudien auf und interpretiert diese. Marktgerüchte werden bewusst nicht auf ihren Wahrheitsgehalt überprüft. Gerüchte, Spekulationen und alles, was Händler und Marktteilnehmer interessiert, sollen rasch an die Leser weitergegeben werden. Für die Richtigkeit der Inhalte wird keine Verantwortung übernommen. Die persönliche Meinung des cash Insiders muss sich nicht mit derjenigen der cash-Redaktion decken. Der cash Insider ist selber an der Börse aktiv. Nur so kann er die für diese Art von Nachrichten notwendige Marktnähe erreichen. Die geäusserten Meinungen stellen keine Kauf- oder Verkaufsempfehlungen an die Leserschaft dar.

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