Das Bruttoinlandsprodukt (BIP) legte im dritten Quartal aufs Jahr hochgerechnet um 2,8 Prozent zu, wie das US-Handelsministerium am Mittwoch eine frühere Schätzung bestätigte. Im zweiten Vierteljahr hatte es sogar zu einem Plus von 3,0 Prozent gereicht. Getragen wurde das Wachstum in den Sommermonaten von den privaten Konsumausgaben, die sich um 3,5 Prozent erhöhten.
Der Internationale Währungsfonds (IWF) hat seine Wachstumsprognose für die weltgrösste Volkswirtschaft kürzlich angehoben und rechnet auch für das Gesamtjahr mit einem Plus von 2,8 Prozent. Im kommenden Jahr soll es noch zu 2,4 Prozent reichen. Zu Beginn des vierten Quartals erhielt die US-Industrie mehr Aufträge für langlebige Güter. Diese nahmen im Oktober um 0,2 Prozent zu. Ökonomen hatten allerdings einen mehr als doppelt so starken Zuwachs erwartet, nachdem die Bestellungen im September um 0,4 Prozent gesunken waren. «Das Bestellplus beim Flugzeugbauer Boeing hat das Ergebnis positiv beeinflusst», sagte Helaba-Ökonom Ulrich Wortberg. «Ohne den Transportsektor ist es aber ebenfalls zu etwas mehr Aufträgen gekommen.»
Frische Impulse könnten von der Notenbank Fed kommen. Sie hat im September erstmals seit Jahren ihren Leitzins gesenkt und Anfang November einen zweiten Schritt nach unten folgen lassen. Aktuell liegt er damit in einer Spanne von 4,50 bis 4,75 Prozent. Investoren stellen sich darauf ein, dass die Zinssenkungen bis Mitte nächsten Jahres fortgesetzt werden und der Schlüsselsatz dann bei 3,75 bis 4,00 Prozent landen dürfte.
Noch offen ist, wie sich die Wahl von Trump zum neuen US-Präsidenten auswirken wird. Der Republikaner hat bereits Strafzölle für Waren aus Kanada, Mexiko und China angekündigt, die kurz nach seinem Amtsantritt am 20. Januar gelten sollen. Ökonomen zufolge könnte das die Inflation in den USA befeuern und auch Wachstum kosten.
Erstanträge Arbeitslosenhilfe
In den USA ist die Zahl der Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe leicht gefallen. Die Hilfsanträge sanken um 2.000 auf 213.000, wie das Arbeitsministerium am Mittwoch in Washington mitteilte. Volkswirte hatten im Schnitt mit 215.000 Anträgen gerechnet. Der Wert der Vorwoche wurde leicht nach oben revidiert, von zuvor 213.000 auf 215.000 Hilfsanträge.
Die wöchentlichen Erstanträge werden an den Finanzmärkten beachtet, weil sie als Indikator für die allgemeine Entwicklung auf dem US-Arbeitsmarkt gelten. Die Lage auf dem Arbeitsmarkt ist nach wie vor robust, auch wenn sie sich zuletzt tendenziell abschwächte. Der Arbeitsmarkt spielt eine wichtige Rolle bei geldpolitischen Entscheidungen der US-Notenbank Fed.
(Reuters/AWP)