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Getreu dem französischen Sprichwort «L’appétit vient en mangeant» trifft heute Mittwoch eine weitere Kaufempfehlung für die Valoren des Weltmarktführers aus dem steuergünstigen Zug ein. In einer Branchenstudie geht Analystin Elodie Rall von J.P. Morgan von «Neutral» auf «Overweight». Und das bei einem Kursziel von 108 (zuvor 81) Franken.
Wer sich neue Erkenntnisse erhofft, wird allerdings enttäuscht. Rall sieht bei den europäischen Zementherstellern selbst nach der jüngsten Erholung im Zusammenhang mit dem Wahlsieg Trumps weiteres Aufwärtspotenzial. Sie stützt sich einerseits auf die bereits aufgegleisten Konjunkturprogramme Washingtons, andererseits aber auch auf die verbesserte Wahrnehmung der europäischen Zementindustrie ab – was immer letzteres auch bedeuten mag.
Viel Zustimmung erhält sie von ihrem Berufskollegen Jon Bell von der Deutschen Bank. Auch er glaubt, dass Unternehmen wie Holcim künftig von den hohen Investitionen in die Infrastruktur profitieren dürften. Folglich veranschlagt der Analyst neuerdings sogar ein Kursziel von 111 (zuvor 93) Franken für die Aktien des Zuger Unternehmens. An seiner Kaufempfehlung hält er wenig überraschend fest. Es ist das höchste mir bekannte Kursziel.
Seit gut zwei Jahren kennen die Holcim-Aktien nur eine Richtung: Die nach oben (Quelle: www.cash.ch)
Geradezu bescheiden kommt die Erhöhung des Kursziels auf 98 (zuvor 93) Franken durch Analyst Philipp Lienhardt von der Bank Julius Bär daher. Lienhardt trägt mit den Anpassungen dem soliden Zahlenkranz für das dritte Quartal Rechnung. Er stuft die Valoren wie bis anhin mit «Buy» ein.
Will man der für die Citigroup tätigen Analystin Emily Tedbury Glauben schenken, dann ist das Ende der Fahnenstange damit noch lange nicht erreicht. In einem mir zugespielten Kommentar verleiht sie ihrer Kaufempfehlung neuerdings mit einem Kursziel von 100 (zuvor 80) Franken Nachdruck.
Wer beim Börsengang von Galderma Aktien zugeteilt erhielt, ist fein raus (Quelle: www.cash.ch)
Wie Umfragen der amerikanischen Investmentbank bei Dermatologen zeigen, scheint die Bereitschaft gross, das Hautmittel Nemluvio nach dessen Markteintritt in der ersten Hälfte nächsten Jahres zu verschreiben. Grünes Licht seitens der dortigen Arzneimittelbehörde FDA erwartet die Analystin im Laufe des Dezembers. Darauf abgestützt traut sie Nemluvio in der Spitze einen Jahresumsatz in Höhe von 3,3 (zuvor 2,1) Milliarden Dollar zu. Letzteres liegt nicht weniger als 60 Prozent über den durchschnittlichen Schätzungen anderer Berufskollegen.
Analyst Joffrey Bellicha Meller von der Bank of America nimmt eine Präsentation dreier Firmenvertreter an einer bankeigenen Investorenkonferenz in Paris zum Anlass, um sein Kursziel auf 95 (zuvor ebenfalls 87) Franken nachzuziehen. Anders als es diese Kurszielerhöhung vermuten liesse, passt der Analyst seine Gewinnschätzungen durchschnittlich um gerade einmal ein Prozent nach oben an.
Ähnlich verhält es sich übrigens bei jener durch die Citigroup. Und auch bei Holcim steigen die Kursziele sehr viel deutlicher als die ihnen zugrundeliegenden Gewinnerwartungen. Man braucht keinen Abschluss in Betriebswirtschaft in der Tasche zu haben, um erahnen zu können, dass die Bewertungsmodelle für diese beiden Börsenüberflieger bei nicht eben wenigen Banken mittlerweile ganz schön aufgebläht sind. Wenn sich das eines Tages mal nur nicht rächt...
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