Im Januar 2009 hatte Bitcoin das Licht der Welt erblickt. Damals noch belächelt und wertlos, kostet ein Bitcoin heute rund 60'000 Dollar. Dies, während die der Digitalwährung zugrunde liegende Blockchain-Technologie bahnbrechende Entwicklungen eingeleitet hat – so im internationalen Zahlungsverkehr oder der Tokenisierung von Vermögenswerten.
Als der Erschaffer von Bitcoin gilt Satoshi Nakamoto. Unter diesem Namen verbreitete der mutmassliche Programmierer der ersten Digitalwährung seine Schöpfung. Bis heute ist unklar, wer Satoshi Nakamoto ist – oder ob der Name ein Pseudonym für eine Gruppe von Programmierern ist.
Viele haben schon behauptet, der wahre Satoshi Nakamoto zu sein. Manche sind inzwischen tot, andere – wie der australische Kryptograph Craig Steven Wright (54) – wurden vor Gericht als Hochstapler entlarvt.
«Verschollenes» Genie
Ein neuer Dokumentarfilm nimmt jetzt einen weiteren Anlauf, den mysteriösen Schöpfer von Bitcoin zu identifizieren. Der US-Kabelkanal HBO will am Mittwoch um 2 Uhr MEZ die wahre Identität des Erschaffers der digitalen Leitwährung enthüllen.
Regisseur Cullen Hobacks Dokumentarfilm «Money Electric: The Bitcoin Mystery» behauptet, das Geheimnis endlich zu knacken. Schon im Vorfeld werden starke Zweifel an der Behauptung geäussert. Es handele sich wohl, so scheinen sich User auf X einig, um eine blosse Marketingkampagne, um Zuschauerzahlen zu steigern.
Seit dem letzten Lebenszeichen von Satoshi Nakamoto am 12. Dezember 2010 in einem Bitcoin-Forum fehlt von dem mutmasslichen Genie jede Spur. Wer auch immer die Person war: Sie bemühte sich akribisch darum, nie je gefunden oder enthüllt zu werden.
Weltweit gesucht
Zumal Bitcoin mittlerweile das globale Finanzsystem beeinflusst und der Preis der Digitalwährung weiter steigen dürfte, hatte Satoshi Nakamoto wohl in weiser Voraussicht gehandelt. Auch Geheimdienste und Steuerbehörden suchen ihn – um Bitcoin-Geldströmen auf die Spur zu kommen und Staatskassen zu füllen.
Es wird geschätzt, dass Satoshi Nakamoto in den frühen Tagen der Kryptowährung rund eine Million Bitcoins geschürft hat. Diese Bitcoins wurden nie bewegt oder ausgegeben. Nur wer im Besitz der Geheimschlüssel ist – einer Folge von Buchstaben und Zahlen – hätte Zugang zu dem Vermögen mit einem derzeitigen Wert von rund 60 Milliarden Dollar.
Ewiges Mysterium?
Es ist davon auszugehen, dass auch die neueste Ankündigung, Satoshi Nakamoto zu enthüllen, ein Versuch bleibt. Die Produktionsfirma der Doku verspricht, «nie zuvor gesehene Hinweise aufzudecken». Ein Name oder Namen werden noch nicht genannt.
Satoshi Nakamotos auf der Blockchain schlummerndes Multimilliarden-Vermögen bleibt seit 15 Jahren unangerührt. Seine Bitcoin-Schöpfung dürfte das Mysterium blieben, das Satoshi Nakamoto immer plante. Anonymität scheint ihm wertvoller als unermesslicher Reichtum.
Dieser Artikel ist zuerst im «Blick» unter dem Titel «Satoshi Nakamoto, Bitcoins mysteriöser Schöpfer, angeblich identifiziert» erschienen.
1 Kommentar
Es gibt eigentlich nur drei mögliche Schöpfer des Bitcoins: (1) Der russische Geheimdienst, (2) der chinesische Geheimdienst, (3) eine Mafia.
Alle 3 haben Interesse daran, (a) den US Dollar zu schwächen und (b) Finanzkontrollen zu unterlaufen.
Man darf nicht vergessen, das der Erfolg des Bitcoins nicht alleine von dessen Schöpfung abhängt, sondern in grösserem Masse davon, dass er sich weltweit verteilt hat und viel Geld in den Bitcoin geflossen ist. Eine Einzelperson hätte mal die Idee veröffentlicht, geschaut, ob sie weitere Interessierte findet und eine opensource community geschaffen und dann über Jahre Stück für Stück eine Basis-Software entwickelt. Nicht so beim Bitcoin, da kam eine fast fertige Version 1.0 aus dem Nichts und sofort wurde mit minen begonnen, sofort floss Geld. Das deutet klar auf einen Organisation mit entsprechenden, nicht nur finanziellen Mitteln, im Hintergrund hin. Hier wurde planvoll und zielorientiert gehandelt, das war kein "Jugend forscht".
Wie auch immer: Jetzt haben wir den Bitcoin und er ist wunderbar geeignet, den Dummen und Gierigen das Geld aus der Tasche zu ziehen. Passt für mich :)