Der Versicherungskonzern Zurich hat am Morgen sein Jahresergebnis vorgelegt und dabei vor allem mit den Gewinnzahlen positiv überrascht. Gegen 9.50 Uhr notieren die Zurich-Aktien um 3,3 Prozent im Plus bei 582,60 Franken. So hoch hatte die Aktie zuletzt im Jahr 2001 notiert. Am Vortag hatten die Titel allerdings noch rund 1 Prozent verloren. Der Gesamtmarkt (SMI) notiert derweil um 0,1 Prozent im Minus.
Das Resultat wird von den Analysten meist gelobt. Sowohl der Rein- wie auch der Betriebsgewinn (BOP) seien über den Konsenserwartungen ausgefallen, kommentiert ZKB-Analyst Georg Marti. Insgesamt zeige sich in allen drei Geschäftsbereichen Nichtleben, Leben und Farmers eine starke Gewinnentwicklung. Dazu komme die weiter starke Kapitalbasis.
Auch die Analysten von Jefferies verweisen auf die gute Kapitalisierung des Versicherungskonzerns, die zu einer deutlich besser als erwarteten SST-Quote geführt habe. Dies dürfe nicht zuletzt auf deutlich günstigere Finanzmärkte zurückzuführen sein, gleichzeitig habe sich auch der Verkauf eines Rentenportfolios in Chile günstig ausgewirkt.
Mit einiger Erleichterung sind von den Analysten auch die Angaben zu den Schäden aus den verheerenden Bränden in Kalifornien zum Jahresbeginn aufgenommen worden. Die Belastung von 200 Millionen Dollar vor Steuern einschliesslich Farmers Re liege innerhalb der Erwartungen und könne von Zurich gut gehandhabt werden, schreibt Simon Fössmeier von der Bank Vontobel.
Auch für die UBS fällt mit den Angaben zum Einfluss der Brände in Kalifornien eine Sorge weg. Analyst Will Hardcastle kritisiert allerdings gleichzeitig das Fehlen eines Aktienrückkaufprogramms durch die Versicherungsgesellschaft.
Dieser Meinung ist auch der Morgan Stanley-Experte Ismael Dabo: Auch er habe mit der Bekanntgabe eines Aktienrückkaufprogramms gerechnet. Der Analyst der US-Bank zeigt sich derweil auch von der Ergebnisqualität nicht überzeugt und bleibt folglich bei seiner negativen Einschätzung der Aktien.
(AWP)