Neue Zölle verursachen Angebots- und Nachfrageschocks, schüren Unsicherheit, treiben Finanzierungskosten in die Höhe, erhöhen die Volatilität der Finanzmärkte und schwächen die Wachstumsaussichten, wie es in dem in Washington veröffentlichten IWF-Bericht «Fiscal-Monitor» heisst.
Weltweit werde ein Anstieg der öffentlichen Schulden um 2,8 Prozentpunkte des Bruttoinlandprodukts (BIP) in diesem Jahr erwartet. Damit dürfte die Schuldenquote gemessen an der weltweiten Wirtschaftsleistung bei mehr als 95 Prozent liegen.
«Dieser Aufwärtstrend wird sich wahrscheinlich fortsetzen, sodass die Staatsverschuldung bis zum Ende des Jahrzehnts auf nahezu 100 Prozent des BIP ansteigen und damit das Niveau einer Pandemie übertreffen wird», warnen die IWF-Fachleute. Grosse Volkswirtschaften wie Brasilien, China, Frankreich, Südafrika, Grossbritannien und die Vereinigten Staaten tragen dem IWF zufolge massgeblich zum Anstieg der weltweiten Staatsverschuldung bei.
Der Schuldenstand könne sogar noch weiter ansteigen, wenn die Einnahmen und die Wirtschaftsleistung aufgrund höherer Zölle und schwächerer Wachstumsaussichten stärker zurückgehen als derzeit prognostiziert. Höhere Zölle könnten zwar kurzfristig zu höheren Einnahmen führen, heisst es in dem Bericht. Dieser Effekt werde aber wahrscheinlich nachlassen, wenn höhere Preise zu sinkenden Importen und einer rückläufigen Produktion führten.
(AWP/cash)