Die Anleger sind in Warteposition, denn nach dem Handelsschluss an der Wall Street beginnt die Berichtssaison der Big-Techs in den USA und auch zahlreiche europäische Schwergewichte stehen mit ihren Quartalszahlen im Blick. Zudem ist es bis zur Präsidentschaftswahl auch nur noch eine Woche hin. Hier sehen Umfragen derzeit ein offenes Rennen zwischen Kamala Harris und Donald Trump.

Der Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 beendete den Tag mit minus 0,40 Prozent auf 4'950,02 Punkte. Der schweizerische Leitindex SMI verlor 1,12 Prozent auf 12'100,57 Punkte und der britische FTSE 100 gab um 0,80 Prozent auf 8'219,61 Punkte nach.

Doch nicht nur die anstehende Zahlenflut bremste. Im Laufe dieser Woche stehen noch wichtige Konjunkturdaten auf der Agenda, so etwa die Inflationsdaten für Deutschland und den gesamten Euroraum und die BIP-Zahlen zum dritten Quartal aus den Vereinigten Staaten. Zudem steht am Ende der Arbeitswoche noch der US-Arbeitsmarktbericht für Oktober auf der Agenda.

Unter den Branchen gab es nur wenige Gewinner. Lediglich der Rohstoff-, der Bank- und der Technologiesektor legten moderat zu. HSBC glänzten innerhalb der Bankbranche mit einem Aufschlag von 3,1 Prozent. Die britische Grossbank kündigte nach einem abermals starken Quartal den Rückkauf weiterer Aktien an.

Nicht ganz so gut kamen die Zahlen der spanischen Santander an. Sie steigerte zwar den Gewinn stärker als erwartet, doch Analysten bemängelten das Argentinien-Geschäft. Wie im zweiten Quartal sei der niedriger als erwartet ausgefallene Zinsüberschuss dem schwachen argentinischen Peso geschuldet, so Chris Hallam von Goldman Sachs. Die Santander-Papiere verloren im EuroStoxx 3,0 Prozent.

Auch die Zahlen von BP waren durchwachsen. Unter dem Strich habe das Ergebnis des Öl- und Gaskonzerns zwar die Markterwartungen übertroffen, der Barmittelzufluss sei aber schwächer gewesen als erwartet, schrieb UBS-Analyst Joshua Stone. Die Aktien sanken im FTSE 100 um 5,0 Prozent. Pearson dagegen gewannen dort als Spitzenwert nach dem Neunmonats-Zwischenbericht des Medienkonzern 4,3 Prozent.

In der Schweiz büssten die Anteile von Novartis 4,1 Prozent ein und zogen so auch den SMI mit nach unten. Das Pharmaunternehmen hatte zwar auch im dritten Quartal die Schätzungen der Analysten übertroffen und den Ausblick angehoben. Enttäuschend sei ber die Abschreibung auf Morphosys gewesen, hiess es seitens der US-Bank Goldman Sachs. Dies stelle die Übernahmestrategie des Konzerns infrage.

Klar im Plus schlossen dagegen die Aktien von UBS mit 1,5 Prozent. Die Grossbank, die am Mittwoch ihr Zahlenwerk vorlegen wird, habe in den vergangen zwei Quartalen die Erwartungen klar übertroffen, sagten Börsianer. Daher werde nun darauf gehofft, dass dies auch dieses Mal der Fall sein werde.

(AWP)