Rösti und Jürg Röthlisberger, der Chef des Bundesamts für Strassen (Astra), informierten am Dienstag an einer Medienkonferenz in Bern über das weitere Vorgehen.

Man müsse rasch eine Lösung finden, damit die Phase mit geringeren Kapazitäten möglichst gut bewältigt werden könne, so der Vorsteher des Eidgenössischen Departements für Umwelt, Verkehr, Energie und Kommunikation (Uvek).

Man gehe derzeit davon aus, dass es ungefähr eine Woche dauern werde, den Fluss Moesa wieder in sein Bett zurückzubringen. Erst danach könne die eigentliche Reparatur der Fahrbahnen beginnen.

Aufschüttungen geplant

Man gehe davon aus, dass durch Aufschüttungen bis im Juli eine Fahrbahn pro Fahrtrichtung erreichtet werden könne, erklärte Rösti. Dank der Bauarbeiten am Gotthard-Tunnel sei genügend Material vorhanden. Rösti schränkte aber ein, fix könne er sich nicht auf einen Zeitplan festlegen. Denn neuerliche Gewitter seien möglich.

Die SBB hätten zugesagt, am Wochenende, zusätzliche Nord-Süd-Verbindungen anzubieten, sagte er weiter. Auch im Güterverkehr werde es mehr Kapazitäten geben.

Jeder und jede könne durch das Umsteigen auf den öffentlichen Verkehr seinen Beitrag leisten, betonte der Verkehrsminister. Zugleich kündigte er an, dass die ursprünglich geplanten Nachtsperrungen des Gotthard-Strassentunnels ab sofort entfielen.

Koordination mit ausländischen Stellen

Als wichtige Massnahme nannte der Uvek-Chef auch das Verkehrsmanagement. Bereits am Samstag seien die Verkehrsmeldungen so angepasst worden, dass rasch eine grossräumige Umleitung des Verkehrs erfolgt sei - insbesondere via die A2, aber auch via den Simplon und den Grossen Sankt Bernhard.

Er stehe zudem mit seinen Amtskollegen im Ausland in Kontakt, damit die Schweiz möglichst umfahren werde, fügte der Verkehrsminister an.

Bestehen bleiben die Sperrungen von Autobahneinfahrten auf die A2 im Kanton Uri in Zeiten mit grossem Verkehrsaufkommen. Diese sollen verhindern, dass Reisende Richtung Süden auf die Kantonsstrasse ausweichen und erst in Amsteg oder Göschenen UR auf die Autobahn fahren.

Der Kanton Uri werde einen Teil des Mehrverkehrs aufnahmen müssen, sagte Rösti dazu: «Aber wir wollen sicherstellen, dass die Dörfer vom einheimischen Verkehr weiterhin befahren werden können.»

Fahrverbote für Lastwagen bleiben

Eine grundsätzliche Aufhebung des Sonntags- und Nachtfahrverbots für Lastwagen lehnte Rösti ab: «Sonst würden wir den Verkehr regelrecht anziehen». Das Astra prüfe aber eine Aufhebung zu bestimmten Zeiten und an bestimmten Orten.

Während eines Unwetters hatte der Fluss Moesa am Freitagabend nahe Lostallo GR ein Stück der Nationalstrasse A13 teilweise weggerissen. Seither ist die San-Bernardino-Route gesperrt. Bereits am Montag begannen die ersten Arbeiten. Auf der Kantonsstrasse durchs Tal sind derweil nur Zubringerfahrten gestattet, für den Transitverkehr ist sie zu.

Gedenken an Opfer

Beim selben Unwetter hatte ein Murgang in der Ortschaft Sorte GR drei Häuser zerstört. Ein Mann verlor dabei sein Leben, zwei weitere Personen wurden am Dienstag noch immer vermisst.

Rösti sprach den Angehörigen des Mannes sein tief empfundenes Beileid aus und erinnerte an die Vermissten: «Leider ist das Schicksal unergründlich.»

Was die A13 angehe, habe man zugleich grosses Glück gehabt, sagte er. Dies, da sich keine Autos und auch kein Car auf dem betroffenen Abschnitt befunden hätten.

(AWP)