"Nach Golde drängt, am Golde hängt doch alles!" Dieses Zitat aus Goethes Faust prägt sich bei Vielen zu Schulzeiten ein und scheint auch bei Anlegern die vorherrschende Doktrin, auch aktuell. Gerade hat das Edelmetall den Widerstand bei der psychologischen Marke von 2000 Dollar übersprungen.

Das ist bereits der vierte oder fünfte Versuch der Gold-Notierung in den letzten drei Jahren, endlich das Allzeithoch vom Juli 2020 zu übertreffen. Ob das gelingt, wird sich zeigen. Aber eins ist auf jeden Fall offenkundig: Am Golde hängt doch alles. Zum Beispiel die Silbernotierung.

Silber Kursentwicklung

Wenn der Preis von Gold steigt, steigt ziemlich sicher auch der Preis von Silber. Gut möglich, dass Gold stärker steigt oder auch fällt als Silber, aber die Kurse entwickeln sich in der Regel doch mehr oder weniger ausgeprägt in dieselbe Richtung.

Doch manchmal zieht es Gold, manchmal Silber viel stärker in die eine oder andere Richtung. Dieses Verhältnis der Entwicklung vom Gold- zum Silberpreis wird definiert im Gold-Silver-Ratio.

Dieses Verhältnis weist oft extreme Unterschiede auf. Vor zehn Jahren etwa war eine Unze Gold lediglich rund 60 mal so viel Wert wie eine Unze Silber. Silber war damit relativ zu Gold teuer. Im Corona-Jahr 2020 dagegen hatte sich Gold in Relation zu Silber so sehr verteuert, dass das gelbe Edelmetall sogar 120 mal so viel wert war wie Silber.

Und jetzt? Aktuell liegt das Preisverhältnis Gold zu Silber bei 78,6. Vor einem Jahr lag dieses Preisverhältnis ebenfalls bei rund 80, stieg dann aber bis Juli und August auf etwa 90 und 95 und blieb dort bis Oktober. Dann wurde Silber relativ zu Gold teurer, die Gold-Silver-Ratio fiel bis Januar sogar auf 76 um dann bis März wieder auf 91 hochzuklettern.

Jetzt liegt das Verhältnis wieder bei rund 80. Risikofreudige Anleger setzen mit Puts darauf, dass das Preisverhältnis der beiden Edelmetalle nun wieder zu Gunsten von Gold ausschlägt. Bei konstanten Goldpreisen müsste Silber dann bei einem Gold-Silber-Ratio von 90 von derzeit etwa 25,50 Dollar je Unze auf rund 23 Dollar fallen.

Passende Produkte zu Silber (Mini Future)

Je nach Risikoneigung haben wir für verschiedene Anlegertypen drei Produkte ausgewählt. Einmal einen Put mit moderatem 4er-Hebel (Symbol: JXAG1U). Sollte Silber tatsächlich in den nächsten Wochen auf 23 Dollar je Unze fallen, wären mit dem Put rund 40 Prozent verdient.

Dann ein Put mit mittlerem Risiko (Symbol: MSIAZV). Bei diesem Zertifikat verspricht ein Kursanstieg des Basiswerts um zehn Prozent beim aktuellen Hebel von 5,0 Preissteigerungen von etwa 50 Prozent. Deutlich sportlicher ist der Put auf Silber (Symbol: XAGUSD/SGE PW 09.23) mit knapp 8er-Hebel. Sollte Silber auf 23 Dollar fallen, wäre mit diesem Put annähernd eine Kursverdopplung drin.

Während die beiden anderen Produkte endlos laufen, endet dieses Zertifikat zwar am 15. September. Aber wir gehen ohnehin davon aus, dass Silber in Relation zu Gold schon in den nächsten Wochen oder wenigen Monaten wieder schwächelt und dass das Gold-Silber-Ratio deutlich steigt.

Symbol Emittent Basiswert Typ Whg. Risiko
JXAG1U UBS Silber (USD) Short CHF Geringes Risiko/geringer Hebel
MSIAZV Vontobel Silber (USD) Short CHF Mittleres Risiko/mittlerer Hebel
XAGUSD/SGE PW 09.23 Société Générale Silber (USD) Short CHF Hohes Risiko/hoher Hebel

 

Wichtiger Hinweis:

Sämtliche Darstellungen und andere Veröffentlichungen in diesem [Trading-Ideen-]Artikel dienen ausschliesslich der Information. Insbesondere stellen die "Passende Produkte" weder eine Aufforderung, noch eine Empfehlung zum Erwerb resp. zu Veräusserung von Finanzinstrumenten dar, und können somit nicht als Anlageberatung oder als sonstige Entscheidungsgrundlage erachtet werden. Jedes "passende Produkt" in diesem Trading-Ideen Artikel gibt lediglich die Meinung und persönliche Entscheidung des jeweiligen Autors wieder.