Das kam überraschend. Oder doch nicht? Auf jeden Fall war diese scharfe Reaktion der Börsen eher nicht zu erwarten. US-Präsident Donald Trump hat Mitte letzter Woche seine Zollpläne bekannt gegeben und die sehen massive Steigerungen bei Importen in die USA vor. Bei vielen, den meisten, Ländern und Handelspartnern verdoppelt Trump die Einfuhrzölle.
Die Folge: Die Börsen weltweit sind seit Donnerstag auf Talfahrt. Dow Jones und Nasdaq 100, EuroStoxx 50 und DAX oder Nikkei 225 haben an zwei Tagen zehn bis 15 Prozent an Wert verloren. Auch der SMI macht da keine Ausnahme. Der Kursverlust der heimischen Blue Chips im Schweizer Leitindex lag am Donnerstag und Freitag insgesamt bei etwa 1000 Indexpunkten und damit bei etwa sieben Prozent.
Immerhin sollen auch Schweizer Unternehmen bei Ausfuhr ihrer Güter in die USA künftig 100 Prozent mehr Einfuhrzölle zahlen. Alle Welt ist verunsichert, Politiker gackern wie aufgescheuchte Hühner.
Aber überraschend kam Trumps neues Zoll-Tarifsystem doch eher nicht. Der Politiker hatte schon lange vor der Wahl wiederholt und eindringlich angedeutet, dass er sein Land schützen will. Genau betrachtet kann man das neue Zollsystem sogar verstehen.
Kursentwicklung vom Dow Jones.
Egal, wie jetzt weltweit auch von Ökonomen argumentiert wird: Die USA haben seit 45 Jahren ein massives Defizit in der Handelsbilanz. Das bedeutet: Es werden deutlich mehr Dinge in die Staaten importiert als ausgeführt. Auch die Leistungsbilanz, die Übertragungen enthält, ist weit im Minus. In den letzten Jahren lag das Defizit beider Handelsposten jeweils bei annähernd 1000 Milliarden Dollar jährlich.
Auf Dauer geht das nicht und sogar das wirtschaftspolitische magische Drei- und Viereck hat das außenwirtschaftliche Gleichgewicht als Ziel. Jetzt Trump zum „Bad Guy“ abstempeln ist da etwas einseitig. Immer nur auf Kosten eines anderen Landes hohe Überschüsse im Handel zu erzielen ist wenig hilfreich. Tatsächlich schrieb die Schweiz im vergangenen Jahr mit 60,6 Milliarden Franken den bisher höchsten jemals erzielten Überschuss in der Handelsbilanz mit den USA.
Selbst der vermeintliche „Exportweltmeister“ Deutschland kam als deutlich größere Volkswirtschaft auch nur auf einen, wenn auch dort ebenfalls neuen, Überschuss-Rekord in der Handelsbilanz mit den USA von 70 Milliarden Euro.
Möglicherweise sind die nun angekündigten neuen Zolltarife am Ende nichts weiter als Säbelrasseln und Trump versucht dadurch nur Verhandlungsmasse für sein Land zu haben. Am Ende – vielleicht schon kurzfristig – könnte es für viele Länder weniger hart kommen als jetzt befürchtet. Und das würde die nun weltweit befürchtete Konjunkturflaute entschärfen oder gar abwenden.
Passende Partner-Produkte zu Dow Jones und SMI (Calls)
Risikofreudige Anleger, die darauf setzen, dass Trump sich schon in Kürze, vielleicht noch im Laufe des April, mit einer Reihe von wichtigen Handelspartnern auf günstigere Zolltarife einigt, legen sich einen Call auf den Dow Jones ins Depot. Denn der Dow zählt zu den grössten Verlierern der aktuellen Zoll-Korrektur und besitzt deshalb auch eines der grössten Erholungspotentiale.
Zu einem möglichen politisch ausgelösten Rebound kommt im weltweiten Leitindex auch noch ein anderer Punkt: Der Index ist durch den Rücksetzer am Donnerstag und Freitag auf die untere Begrenzungslinie des Aufwärtstrends von April 2020 abgerutscht. Viel schneller als jetzt gedacht könnte der Dow Jones um fünf bis zehn Prozent steigen und wieder, vielleicht schon zu Ostern, auf 40000 oder gar 42500 Punkten klettern.
Bei einem Kursanstieg des Dow Jones um fünf bis zehn Prozent verspricht ein noch relativ konservativer Call auf den Index mit einem 4er-Hebel (ISIN: CH1259699044) ein Plus von etwa 20 bis 40 Prozent. Etwas spekulativere Zertifikate mit 7er- (ISIN: CH1427520221) und 8er-Hebel (ISIN: CH1215889283) könnten dann sogar 35 bis 80 Prozent zulegen.
Der SMI ist zwar in der jetzigen Zoll-Korrektur mit etwa sieben Prozent weniger stark gefallen als der Dow Jones und bietet deshalb auch weniger Reboundpotential. Doch ein vielversprechender Kandidat für einen schnellen Rebound nach dem Kurseinbruch ist der heimische Leitindex allemal. So ist der Index nicht nur auf die starke Unterstützung um 11500 Punkte zurückgekommen, sondern hat auch die untere Begrenzungslinie seines Aufwärtstrends von Oktober 2023 erreicht. Ein Call mit etwas riskanterem 11er-Hebel (ISIN: CH1311830041) könnte sich durch einen raschen Wiederaufschwung des SMI auf 12500 Punkte in etwa verdoppeln.
Produkt | Emittent | Basiswert(e) | Typ | Whg. | Risiko |
---|---|---|---|---|---|
CH1215889283 VT Long Mini-Future (Stop Loss 34.830.00) |
Bank Vontobel | Dow Jones Industrial Average Index | Long | CHF | Mittleres Risiko |
CH1259699044 UBS Long Mini-Future (Stop Loss 29.480.50) |
UBS | Dow Jones Industrial Average Index | Long | CHF | Mittleres Risiko |
CH1311830041 BAER Dynamic Mini Future (Stop Loss 10.661.40) |
Bank Julius Bär | SMI | Long | CHF | Mittleres Risiko |
CH1427520221 LEON Long Mini-Future (Stop Loss 33.931.20) |
Leonteq Securities | Dow Jones Industrial Average Index | Long | CHF | Hohes Risiko |
Wichtiger Hinweis:
Sämtliche Darstellungen und andere Veröffentlichungen in diesem [Trading-Ideen-]Artikel dienen ausschliesslich der Information. Insbesondere stellen die "Passende Produkte" weder eine Aufforderung, noch eine Empfehlung zum Erwerb resp. zu Veräusserung von Finanzinstrumenten dar, und können somit nicht als Anlageberatung oder als sonstige Entscheidungsgrundlage erachtet werden. Jedes "passende Produkt" in diesem Trading-Ideen Artikel gibt lediglich die Meinung und persönliche Entscheidung des jeweiligen Autors wieder.