Durchgestartete Aktie von ThyssenKrupp: So können risikobereite Anleger ein Maximum herausholen

Vor etwas mehr als drei Jahren und kurz vor dem Ausbruch des Ukraine-Krieges hat das noch keiner gedacht, aber jetzt ist es der Mega-Trend an der Börse: Rüstung. Besonders solche aus Europa und insbesondere aus Deutschland.

Denn die Rüstungsausgaben der Nachbarn wurden schon bald nach Kriegsbeginn durch extra Staatsschulden um 100 Milliarden Euro aufgestockt. Die deutsche Bundeswehr und natürlich direkt oder indirekt auch die Ukraine sollen aus diesem Budget bedient werden. Der grosse Profiteur in Deutschland ist der Rüstungskonzern Rheinmetall.

Die Aktie des Panzerherstellers hat sich seit Ausbruch des Kriegs im Februar 2022 bereits verzehnfacht. Ein Unternehmen, das bisher überhaupt nicht im Fokus von Rüstungs-Investoren stand, ist ThyssenKrupp. Eigentlich würden auch nur wenige darauf kommen, dass der MDAX-Konzern aus Essen exorbitant von Rüstung profitieren könnte.

Natürlich war das in eingeweihten Börsenkreisen bekannt, aber erst in den letzten zwei Wochen haben ausgerechnet US-Analysten die Aktie als verborgene Rüstungsperle entdeckt. Tatsächlich ist ThyssenKrupp über seine Marine-Sparte TKMS im Rüstungsgeschäft – konkret mit dem Bau von U-Booten – aktiv.

Hatte das davor Anleger kaum interessiert, so ist durch die Entdeckung dieses Segments durch US-Börsianer ThyssenKrupp seit zwei Wochen einer der Top-Picks auf dem Kurszettel. Die Aktie hat sich seit Mitte Februar fast verdoppelt.

Damit ist diese Story aber noch lange nicht zu Ende. Denn die Marine-Sparte von ThyssenKrupp dürfte im aktuellen Umfeld unfassbar wertvoll sein. Und da lohnt die fundamentale Sicht auf ThyssenKrupp. Der Stahlkonzern kostet aktuell an der Börse rund 5,0 Milliarden Euro. Die Netto-Finanzguthaben des Unternehmens lag Ende Dezember bei 4,3 Milliarden Euro, das Eigenkapital im Konzern bei 9,6 Milliarden Euro.

Durch den Rüstungsboom vor allem in Deutschland steigt aber die ThyssenKrupp-Marine-Sparte in eine völlig neue Bewertungsdimension auf. TKMS hat volle Auftragsbücher und verfügt über einen Auftragsbestand von rund 12,0 Milliarden Euro. Damit ist TKMS bis 2040 voll ausgelastet. Kapazitätserweiterungen – wie etwa auch bei Rheinmetall – sind da natürlich nicht berücksichtigt.

Rheinmetall ist an der Börse mit dem doppelten Auftragsbestand bewertet. Bezogen auf TKMS wäre das ein Börsenwert von 24,0 Milliarden Euro! Noch mal zur Erinnerung: Die Konzernmutter, ThyssenKrupp kostet an der Börse etwa 5,0 Milliarden Euro.

Nun hat Thyssen-Chef Miguel Lopez erst vor wenigen Tagen den Börsengang von TKMS noch in diesem Jahr in Aussicht gestellt. Zwar will ThyssenKrupp nach dem geplanten IPO der Tochter zumindest 51 Prozent der Aktien halten. Doch der Rest soll an die Aktionäre von ThyssenKrupp gehen.

Angesichts des gigantischen Werts von TKMS bei ähnlichen Bewertungsrelationen wie Rheinmetall, könnte sich die Aktie von ThyssenKrupp bis zum angestrebten IPO der Tochter in 2025 auch verdrei- oder vervierfachen. Kurse um 15 bis 20 Euro könnten drinliegen.