Das ist ein kleiner Dominoeffekt. Erst gehen drei Banken in den USA Pleite, und dann gibt es massive Kursturbulenzen bei Credit Suisse und im gesamten Bankensektor in Europa. Die zweitgrösste Bank der Schweiz büsste am Mittwoch 24 Prozent an Wert ein und fiel auf ein Allzeittief.
Hintergrund ist ein enormer Vertrauensverlust in die Bank. Kunden haben in den letzten Monaten 100 Milliarden Franken und mehr abgezogen und der Grossaktionär aus Saudi Arabien will kein Geld nachschiessen. Die schlechte Stimmung zeigt sich auch in den Kursen von Anleihen des Investmenthauses. Obligationen des SMI-Mitglieds büssten teils zehn Prozent an Wert ein.
Sogar Kurzläufer mit einer Restlaufzeit von wenigen Monaten wurden zu Kursen unter 90 Prozent gehandelt. Das könnte für risikofreudige Anleger schnelle Gewinne bringen. Denn wenn Credit Suisse zum Ende der Laufzeit solcher Papiere (wie zum Beispiel ISIN: XS1428769738) zum Nominal zurückbezahlt, sind schnell rund 15 Prozent verdient.
Denn die Turbulenzen könnten nur vorübergehend sein. Am Mittwochabend hatte die Schweizerische Nationalbank SNB Liquidität für Credit Suisse zugesichert. Das ist auch logisch. Die Bank ist systemrelevant und Zahlungsausfälle würden wahrscheinlich eine ganze Reihe von Folgeschäden bei anderen Geldhäusern und Playern im Sektor, in der Wirtschaft und bei Privatkunden mit sich bringen.
Bei der Aktie ist jetzt die Frage: Kann Credit Suisse Pleite gehen? In den USA hat die Regierung Biden und die US-Notenbank Fed Gelder für die Silicon Valley Bank (SVB) zur Auszahlungen von Kundeneinlagen zugesichert. Die Investoren – die Aktionäre – dürften aber auf ihren Verlusten sitzen bleiben.
Wie ist das aber bei Credit Suisse? Abgesehen davon, dass die Liquiditätszusage der SNB eine Schieflage wie bei der SVB ohnehin verhindern dürfte: Credit Suisse beschäftigt weltweit etwa 50'000 Mitarbeiter, alleine in der Schweiz sind es annähernd 20'000. Rechnet man die Familienangehörigen der bei Credit Suisse Beschäftigten hinzu, wären von einer Pleite der Bank wahrscheinlich 50'000 oder noch mehr Menschen betroffen. Nein – eine Pleite scheint unreal.
Wirklich risikofreudige und trading-orientierte Anleger setzen aber nicht auf Obligationen, sondern auf Aktien. Und hier auch nicht auf Credit Suisse – entsprechende Calls wurden nach dem Kurseinbruch nicht gehandelt –, sondern auf andere Titel im Sektor. Konkret Deutsche Bank.
Auch diese Bank wurde in den Credit Suisse-Strudel mit nach unten gezogen, die Aktie büsste am Mittwoch rund zehn Prozent an Wert ein. Dabei konnte Deutsche Bank im vergangenen Jahr operativ deutlich zulegen und will in den nächsten Jahren noch stärker werden und noch höhere Gewinne schreiben. Schon jetzt ist das DAX-Mitglied mit einem erwarteten 4er-KGV in diesem Jahr spottbillig. Die Rettung von Credit Suisse könnte auch Deutsche Bank wieder kräftig nach oben bringen.
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Sogar mit dem Call mit geringem Risiko und knapp 2er-Hebel – die Knock-out-Schwelle liegt rund 50 Prozent unter dem aktuellen Kurs der Bank – werden Kursgewinne von Deutsche Bank mit rund 170 Prozent gehebelt.
Das heisst: Steigt Deutsche Bank in den nächsten Tagen wieder auf das Vor-Krisen-Niveau - vor Credit Suisse und vor der SVB-Pleite im Bereich von 11,50 Euro - , dann verspricht der Call Gewinne von etwa 20 Prozent. Mit dem riskanteren Call wären bei einem knappen 4er-Hebel dann sogar Gewinne von etwa 50 Prozent drin.
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