Das war ein steiler Absturz. Vom Allzeithoch bei 67'535 Dollar im November 2021 ging es mit dem Bitcoin-Kurs 14 Monate nach unten. Der Preis je Einheit hatte sich in dem Zeitraum auf rund 17'000 Dollar schon geviertelt. Hatten viele Börsianer das digitale Geld wegen dieses Einbruchs schon abgeschrieben, so kommen Bitcoins nun zurück.
Hohe Inflation, steigende Zinsen und die Angst vor einer neuen Finanzmarktkrise brachten in den letzten Wochen einen Run auf sichere Häfen - und da waren neben Gold auch Bitcoins begehrt. Seit Mitte März schoss der Preis der Kryptowährung um 30 Prozent nach oben.
Bitcoin Preisentwicklung
Die Digitalwährung ist schon deswegen kurzfristig für weitere Kursgewinne gut. Denn alleine aus charttechnischer Sicht spricht viel für noch höhere Bewertungen. So ist der Bitcoin nach dem Kursschub der letzten zwei Wochen nicht nur aus dem Abwärtstrend nach oben ausgebrochen, sondern hat auch die psychologische Marke von 30000 Dollar fast erreicht.
Fällt diese Hürde, könnte es mit dem Krytpogeld wie im Lift in Richtung 40'000 Dollar gehen. Immerhin konnte das digitale Geld von der 30000 Dollar-Marke in den letzten zwei Jahren bereits dreimal kräftig nach oben durchstarten.
Anleger, die mittelfristig denken, sehen auch das aktuelle erhöhte Preisniveau immer noch als gute Gelegenheit zum Einstieg. Denn im nächsten Jahr – wahrscheinlich am 19. April 2024 – ist das nächste Halving zu erwarten. Bei diesem Ereignis wird die Prämie für die Produktion neuer Blocks als Basis des Kryptogeldes erneut halbiert.
Bisher gab es alle vier Jahre ein solches Halving, und bisher war es so, dass es in zeitlichem Zusammenhang - Wochen und Monate vor und ganz besonders einige Monate nach der Prämienhalbierung - mit dem Bitcoin-Kurs steil nach oben ging. So war der Preis vor dem letzten Halving im Mai 2020 in nur vier Wochen von 7000 auf 10'000 Dollar hochgeschossen. Sechs Monate später waren Bitcoins sogar 20000 Dollar wert. Ein Jahr nach dem Halving hatte sich der Preis sogar auf 65000 Dollar fast verzehnfacht!
Ähnliche Preisentwicklungen gab es auch bei früheren Halvings, und risikofreudige Anleger halten es für möglich, dass Bitcoins schon im nächsten Jahr auf ein neues Allzeithoch und 100'000 Dollar steigen kann. Aber alleine schon die kurzfristige charttechnische Sicht ist attraktiv, und Anleger greifen deswegen zu einem Zertifikat auf das Kryptogeld.
Mit einem Tracker-Zertifikat (ISIN: CH0481487988) partizipieren Anleger 1:1, also ohne Hebel von der Preisentwicklung des Kryptogeldes. Das Risiko ist dabei also nicht überproportional hoch, sondern entspricht dem des Basiswerts. Mittleres Risiko steckt in einem Call auf Bitcoins mit einem knappen 3er-Hebel (ISIN: CH1245833178). Noch riskanter aber dafür auch mit höheren Chancen ist der Call mit einem Hebel von 5,6 (ISIN: CH1245857243). Sollte die Rechnung der Spekulanten aufgehen und Bitcoin-Kurse um 40000 Dollar schon in wenigen Monaten bringen, wären mit dem Call Gewinne von 150 Prozent drin.
Eine spannende Alternative zu Zertifikaten sind auch Aktien, die sich auf das Mining, also die Produktion von Bitcoins spezialisiert haben. Northern Data (ISIN: DE000A0SMU87) etwa betreibt in eigenen Rechenzentren etwa 100'000 Rechner. Zu Hochzeiten der Bitcoins in 2021 und 2022 erzielte das Unternehmen wegen hoher Verkaufspreise von Bitcoins hohe Margen und Rekordgewinne. Jetzt bei den Tiefkursen der letzten Monate müssen die Frankfurter kleinere Brötchen backen und die Aktie hat sich zu ihren Kursrekorden Ende 2021 gezehntelt. Kommen Bitcoins aber wieder in Kursregionen wie in 2021 und 2022, dann ist bei der Northern Data-Aktie ein Aufschwung in Richtung alter Kursrekorde und eine Verzehnfachung drin.
Anders als bei Calls scheinen die Risiken bei der Aktie sogar gering. Denn die IT und Computer von Northern Data dürfte Schätzungen zufolge in etwa dem Börsenwert des Unternehmens von 280 Millionen Euro entsprechen. Obendrein gibt es eine Tochter im Cloud-Bereich, die stark wächst und möglicherweise im nächsten Jahr an die Börse gehen wird. Der Umsatz des Cloud-Bereichs könnte von geschätzt etwa 30 Millionen Euro in diesem Jahr in 2024 auf 100 Millionen Euro steigen und da ist nach einem IPO der Cloud-Tochter eine hohe Börsenbewertung drin.
Denn Firmen dieses Cloud-Sektors werden an der US-Technologiebörse Nasdaq oft mit Kurs/Umsatz-Verhältnissen zwischen 5,0 und 10,0 bewertet. Die Tochter könnte damit nach einem IPO in USA 500 Millionen Euro oder mehr auf die Waage bringen. Das wäre das Doppelte des Börsenwerts der Konzernmutter Northern Data.
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2 Kommentare
man sollte noch erwähnen, dass man bitcoins auch einfach selber auf einer börse kaufen kann - und halten (was sich bis jetzt mit allen höhen und tiefen am meisten gelohnt hätte, was auch weiterhin so bleiben wird) es ist nicht komplizierter als sonst eine bankengeschichte
Ich interessiere mich, bin aber ein Neuling. Wenn ich Bitcoin kaufe, kann ich die bei Bedarf auch wieder einfach für Bares verkaufen?
Bin für jede Hilfe und Tip dankbar
Gt