Bei der Aktie ist der Wurm drin. Seit der Übernahme von Osram Ende 2019 ist ams bereinigt um zwischenzeitliche Corona-Erholungseffekte im Abwärtstrend. Hatte sich der Kurs des Halbleiter- und Lampenkonzerns in den vier Jahren wegen fallender Margen ohnehin fast gezehntelt, so kam vergangene Woche der komplette Absturz.

Völlig überraschend meldet ams-Osram die Annulierung des microLED-Schlüsselprojekts. Die neue Wafer-Fabrik in Kulim in Malaysia wird deshalb nicht zum Wachstum beitragen. Vielmehr kündigt der Technologiekonzern jetzt sogar noch hohen Wertberichtigungsbedarf an. Nach einer ersten Abschätzung sollen auf Vermögensgegenstände und Goodwill im Zusammenhang mit microLED im ersten Quartal 600 bis 900 Millionen Euro wertberichtigt werden.

Das ist zwar nicht kassenwirksam, aber Anleger waren von der Meldung geschockt und schmissen ams-Osram aus den Depots. Der Kurs des SPI-Mitglieds brach ein und fiele am Tag der Bekanntgabe um 40 Prozent. Was auf den ersten Blick horrormässig aussieht, könnte für risikofreudige Anleger eine gute Gelegenheit zum Einstieg sein.

Zwar soll die operative Marge in diesem Jahr wegen des Entfalls des Auftrags um 30 bis 50 Millionen Euro etwas niedriger ausfallen, aber dafür will ams-Osram über ein laufendes Effizienzprogramm hinaus Kostensenkungen umsetzen.

Zudem hat das Storno auf den aktuellen Geschäftsgang keinen Einfluss. Der Umsatz im ersten Quartal soll wie bisher prognostiziert zwischen 800 und 900 Millionen Euro und die bereinigte operative Gewinnspanne nach wie vor zwischen vier und sieben Prozent liegen.

Auch die mittelfristige Prognose bis 2026 ist vom Entfall des Auftrags eher nicht oder nur gering betroffen. Da ams-Osram den grössten Wachstumsbeitrag in automobilen Halbleiteranwendungen sieht und auch positive Impulse bei Lichtsensoren sowie in den Endmärkten Industrie, Medizintechnik und Anwendungen bei Consumer-Endgeräten erwartet, soll das organische Wachstum des Konzerns bis 2026 zwischen sechs und acht Prozent liegen. Bisher lag die prognostizierte Spanne zwischen sechs und zehn Prozent.

Der Kurseinbruch auf fast die Hälfte könnte also übertrieben sein. Dazu kommt: Durch den Einsturz ist ams-Osram wieder auf die untere Begrenzung des Abwärtstrends aus 2022 zurückgefallen. Erst im November notierte die Aktie dort und konnte dann innert weniger Wochen 50 Prozent zulegen.

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Mit einem Call spekulieren risikofreudige Anleger darauf, dass es bei der Aktie jetzt erneut einen schnellen Rebound gibt. Ein Call mit 5er-Hebel (ISIN: CH1290644355) und Laufzeit bis Dezember könnte sich dann in etwa verdoppeln. Ein Warrant mit 11er-Hebel (ISIN: CH1280379988) verspricht bei einer komfortablen Restlaufzeit bis März 2025 sogar eine Vervielfachung um 300 oder 400 Prozent.

Produkt Emittent Basiswert(e) Typ Whg. Risiko
CH1290644355
VT Call-Warrant
Bank Vontobel AMS-OSRAM AG Call CHF mittel
CH1280379988
UBS Call Warrant
UBS AMS-OSRAM AG Call CHF hoch

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