Die Aktionärinnen und Aktionäre von Zurich Insurance brauchen sich heute Mittwoch angesichts der Kursverluste nicht ungläubig die Augen zu reiben. Denn schliesslich wird die Aktie der Versicherungsgruppe erstmals ohne die Jahresdividende in Höhe von 24 Franken gehandelt, was die besagten Kursverluste erklärt.
2022 eines von mehreren Ausnahmejahren
Vor einem Jahr dauerte es keine 36 Stunden, und der Dividendenabgang war bereits wieder wettgemacht. Ein Blick in die Vergangenheit zeigt allerdings, dass dies die grosse Ausnahme ist. In den vergangenen 15 Jahren gab es gleich drei Dividendenabgänge, bei denen viel Geduld gefragt war.
Das gilt insbesondere für jenen vom April 2015. Aufgrund hausgemachter Probleme rund um die Reservepolitik sollte es bis Mitte März 2019 dauern, bis der Aktienkurs wieder zum Schlussstand vom Abend vor dem Dividendenabgang aufzuschliessen vermochte. Das sind geschlagene drei Jahre, elf Monate und zwei Wochen. Auch im April 2010 dauerte die Aufholjagd ganze 321 Tage, im darauffolgenden Jahr sogar 720 Tage.
Es gibt neben 2022 aber weitere erfreulichere Jahre. 2009 war die Dividende immerhin nach zehn Tagen wieder wettgemacht, 2018 immerhin nach knapp zwei Wochen. Aufgrund dieser enormen Unterschiede lässt sich jedenfalls keine zuverlässige Faustregel herleiten.
UBS rechnet mit kräftigen Dividendenerhöhungen
Egal ob bei der Zürcher Kantonalbank, der Berenberg Bank oder der UBS – ein Gros der Analysten preisen die Zurich-Aktie zum Kauf an. Mitunter ein Grund hierfür ist die überaus grosszügige Ausschüttungspolitik der Versicherungsgruppe, liegt die Dividendenrendite zu aktuellen Kursen doch bei 5,2 Prozent. Bei den Grossunternehmen aus dem Swiss Market Index (SMI) weist nur der Rückversicherer Swiss Re mit 6,1 Prozent eine noch üppigere Dividendenrendite auf.
Das höchste Kursziel hat übrigens die UBS ausstehend. Die grösste Schweizer Bank traut der Zurich-Aktie über die nächsten zwölf Monate Kurse von bis zu 530 Franken zu. In der Spitze veranschlagte die UBS einst sogar ein Kursziel von 574 Franken. Der zuständige Versicherungsanalyst geht davon aus, dass für dieses Jahr 26,50 Franken je Aktie abzüglich Verrechnungssteuer zur Auszahlung kommen, gefolgt von 28 Franken im Jahr darauf. Und so stellt sich die Frage, wie schnell die Aktie den Dividendenabgang denn aufholen kann, auch dann wieder.