Die Zurich-Gruppe wird am Donnerstagmorgen zu den ersten neun Monaten wie gewohnt ausgewählte Angaben zur Volumenentwicklung präsentieren. Dabei ist mit weiterem Wachstum zu rechnen, da vor allem in der Nichtlebensparte die Preise weiter ansteigen. Vorteilhaft dürfte laut Analysten auch die Volumenentwicklung im Neugeschäft der Lebensversicherung ausfallen, sowie beim US-Partner Farmers.

Konkret dürfte sich Zurich Insurance in den ersten neun Monaten des Jahres praktisch rundweg verbessert haben: Der Umsatz im Schaden- und Unfallversicherungsgeschäft (P&C) wird laut von AWP befragten Analysten auf 33,2 von 31,4 Milliarden Dollar in der Vorjahresperiode gestiegen sein. Für die P&C-Bruttoprämien wird ein Anstieg auf 35,8 von 34,6 Milliarden Dollar erwartet.

Derweil dürfte das Prämienvolumen im Leben-Neugeschäft auf 12,6 von 12,2 Milliarden Dollar gewachsen sein. Besser lief es gemäss Analysten im bisherigen Jahresverlauf auch für die US-Tochter Farmers: Die Bruttoprämien kletterten auf 21,5 von 20,6 Milliarden Dollar, so der Konsens. Zurückgegangen sein wird derweil die SST-Quote - auf 222 von 266 Prozent.

Zur Berichterstattung vom Donnerstag erwarten Analysten auch Aussagen zur Naturkatastrophen-Bilanz. Im Fokus steht der im dritten Quartal über Florida hinweggefegte Hurrikan «Helene», während es für Schadensschätzungen zum Hurrikan «Milton» und zu den zuletzt schweren Regenfällen in Spanien noch zu früh sein dürfte. Analysten erwarten auf den Büchern der Zurich nicht allzu hohe Belastungen, da der Konzern in diesem Geschäft seit einiger Zeit vorsichtig agiert.

Ende November wird ein neuer Dreijahresplan vorgestellt

Am 21. November wird die Zurich anlässlich einer Investorenkonferenz einen neuen Dreijahresplan mit neuen Zielen vorstellen. Für die Jahre 2023 bis 2025 hatte sich der Konzern unter anderem eine Eigenkapitalrendite zum Betriebsgewinn in Höhe von 20 Prozent zum Ziel gesetzt. Dieses hatte Zurich im Gesamtjahr 2023 mit 23,1 Prozent klar geschlagen, in der ersten Jahreshälfte 2024 erzielte die Zurich gar einen Wert von 25 Prozent.

Zudem wurde auch die Vorgabe zum Gewinnwachstum je Aktie von jährlich acht Prozent übertroffen. Zuletzt wurde gar ein Wachstum von über zehn Prozent in Aussicht gestellt. Die Aktionäre sollen indes vom jeweiligen Jahresgewinn rund 75 Prozent als Dividende ausbezahlt erhalten. Zusätzlich zur Dividendenausschüttung kaufte die Zurich eigene Aktien zurück.

Ende Oktober hat die Zurich das im Juni lancierte Aktienrückkaufprogramm abgeschlossen. Dabei wurden insgesamt 2,2 Millionen Aktien im Wert von 1,1 Milliarden Franken zurückgekauft. Die Papiere sollen laut den Plänen vernichtet werden.

Bereits in der ersten Jahreshälfte 2024 hat die Zurich in der wichtigen Schaden- und Unfallversicherung den Umsatz auch dank weiterer Preiserhöhungen um sechs Prozent auf 21,4 Milliarden Dollar und das Bruttoprämienvolumen um drei Prozent auf 25,3 Milliarden gesteigert. Das Betriebsergebnis nahm derweil um gut sieben Prozent auf rekordhohe 3,99 Milliarden zu.

17 Prozent Performance im laufenden Jahr

An der Börse hat der Kurs der Zurich-Aktie im laufenden Jahr einen stetigen Anstieg verzeichnet und um über 17 Prozent zugelegt. Dabei setzten dem Papier auch die zahlreichen schweren Unwetter-Katastrophen kaum zu. Als nächsten, möglichen Kurskatalysator sehen die Marktteilnehmer den bald anstehende Investorentag und weniger die zuvor anstehenden Neunmonatsvolumen.

Zurzeit notiert die Aktie bei 523 Franken. Damit liegt sie bereits über dem Konsens für das Kursziel, der laut Bloomberg 487 Franken beträgt. 16 von 25 Analysten stufen die Zurich-Papiere mit «Halten» ein, zudem gibt es vier Kauf- und fünf Verkaufsempfehlungen.

(cash/AWP)