Die Zurich wird zum ersten Quartal - wie immer zu ungeraden Quartalen - nur einige wenige Kennzahlen veröffentlichen. Dabei gehen Analysten von einer Steigerung der Prämieneinnahmen aus. Das Wachstum dürfte wohl weiterhin von der vorteilhaften Preisentwicklung in der Schadensversicherung getragen werden.
Allen voran im Kommerzgeschäft mit grösseren Firmen steigen die Preise, doch auch im KMU- und Retailgeschäft wird mit weiteren Verbesserungen bei den Tarifen gerechnet. Steigende Preise sind mit Blick auf die Inflationstendenzen und die dadurch steigenden Schadenskosten für Versicherer wichtig. Davon und von der MetLife-Übernahme dürfte der US-Partner Farmers im Startquartal profitiert haben.
Nur wenig Geschäft in Ukraine
Von der aktuellen Ukraine-Krise ist die Zurich laut eigenen Angaben nicht allzu stark betroffen. Das Geschäft in Russland und in der Ukraine ist ziemlich klein. Allerdings gehen die Schwankungen an den Finanzmärkten auch an der Zurich nicht spurlos vorüber.
Ende Jahr läuft das dreijährige Strategieprogramm der Zurich aus. "Wir sind gut auf Kurs, um unsere gesetzten Ziele zu erreichen oder gar zu übertreffen", sagte Finanzchef George Quinn im Februar anlässlich der Bilanzmedienkonferenz zum Jahresabschluss 2021.
Die Gruppe strebt gemessen am Betriebsgewinn (BOP) eine Kapitalrendite von "über 14 Prozent" an. Darüber hinaus will die Zurich Wachstumschancen vor allem in aufstrebenden Märkten nutzen und jährlich mindestens 75 Prozent des Gewinns an die Aktionäre ausschütten.
Kleines Portfolio in Russland
Zuversichtlich stimmte Quinn im Februar die Entwicklung der Versicherungstarife, die vor allem im Geschäft mit Firmenkunden stark steigen. "Wir sehen nach wie vor ein starkes Preiswachstum in unseren Märkten. Davon werden wir in diesem Jahr und in den nächsten Jahren profitieren", sagte er.
Die Zurich unterhält nach eigenen Angaben ein "verschwindend kleines" Geschäftsportfolio in Russland. Und inzwischen würden mit inländischen Kunden in Russland keine neuen Versicherungsverträge mehr gezeichnet und auch die Erneuerung von bestehenden Verträgen sei eingestellt worden, hiess es Mitte März auf Anfrage.
In der Schweiz haben die Zurich und die Grossbank UBS ihre Zusammenarbeit ausgebaut. Seit April können KMU-Kunden, die eine Leasinglösung mit der UBS etwa für Maschinen oder Fahrzeuge abgeschlossen haben, das geleaste Produkt direkt beim Abschluss mit einer Lösung der Zurich versichern. Bereits vorher verkaufte die Zurich UBS-Firmenkunden Versicherungen zu Todesfall- und Invaliditätsrisiken.
Aktie hat sich erholt
Die Zurich ist nach wie vor sehr solide kapitalisiert. Per Anfang 2022 ist die nach dem Schweizer Solvenztest (SST) berechnete Quote auf 212 Prozent angestiegen nach 182 Prozent im Jahr davor. Im ersten Quartal wir mit einem weiteren Anstieg der SST-Quote gerechnet.
Die Zurich-Aktie hat sich vom Taucher im März nach dem Ausbruch des Ukraine-Kriegs erholt und kostet nun wieder mehr als 440 Franken. Mitte März war der Kurs auf unter 390 Franken gefallen.
(AWP)