Die Aktien des Uhren- und Schmuckkonzerns Richemont sind heute Mittwoch erneut stark unter Druck. Nachdem sie bereits am Vortag um 2,3 Prozent korrigiert haben, notieren die Valoren von Richemont kurz nach Börsenstart rund 2,5 Prozent im Minus bei 124,70 Franken. Dies ist bereits der dritte derartige Kurszerfall in nur drei Monaten.

Grund für die starke Reaktion sind die Quartalsergebnisse des Branchenprimus Louis Vuitton. Die Situation des französischen Luxusgüterkonzerns hat sich trotz einer tiefen Vorjahresbasis erneut verschlechtert. Die erhoffte Erholung der Luxusgüterindustrie dürfte sich demnach weiter verzögern. Die LVMH-Titel notieren kurz nach Handelsbeginn tiefrot mit einem Verlust von über sieben Prozent bei 580 Euro.

Die Analysten der Zürcher Kantonalbank (ZKB) sehen in den enttäuschenden Zahlen von Louis Vuitton dennoch einen Lichtblick für Richemont. Der Geschäftsbereich «Uhren & Schmuck» der Franzosen hat die tiefen Erwartungen nicht verfehlt. Dies dürfte Richemont zugutekommen. Denn gemäss den ZKB-Analysten «wächst Richemont im Normalfall bei Schmuck & Uhren stärker als LVMH».

Der Marktkonsens erwartet, dass Richemont ein Umsatzwachstum von etwa drei Prozent erzielt. Die ZKB-Analysten bestätigen ihre im Konsens liegenden Erwartungen nach den LVMH-Zahlen. Die YNAP-Transaktion mit Mytheresa, die Anfang Oktober publik gemacht wurde, dürfte hingegen den Unternehmensgewinn belasten. Für 2025 erwarten Finanzanalysten einen Anstieg des Reingewinns um knapp vier Prozent und wobei die operativen Margen auf knapp 29 Prozent sinken (2024: 37 Prozent).

Die ZKB-Analysten sehen den fairen Wert der Richemont-Titel bei 156 Franken - das entspricht einem Gewinnpotenzial von etwa 25 Prozent auf das jetzige Kursniveau. Jedoch ist für ein erreichen des Kursziels die Entwicklung des Luxusgütersektors zentral. Sollte sich das Umfeld weiter verschlechtern, sieht die ZKB den fairen Wert bei 119 Franken.

(cash)