5100 Franken pro Monat für nur 58 Quadratmeter. Eine Zuger Firma vermietete möblierte Wohnungen zu einem überteuerten Preis. Über die ganze Stadt Zürich verteilt, an den besten Lagen, ruhig und zentral. Ihre Kundschaft: Expats und internationale Arbeitskräfte, die nur für eine kurze Zeit in der Schweiz verweilten. Doch jetzt ist die Nest Temporary AG pleite. Mit ihr bleiben dutzende Wohnungen in Zürich ungenutzt.
Bis vor kurzem schien die Welt für die Zuger Firma noch in Ordnung zu sein. Man vermietete ganze Häuser – 2023 übernahm das Unternehmen zwei frisch sanierte Immobilien in Zürich. 35 Angestellte arbeiteten für Nest Temporary. Doch der Schein trügte. Wie «Tsüri» schreibt, befindet sich der Vermieter jetzt in Liquidation.
Die Wohnungen stehen leer
Die Webseite ist offline, die Telefonnummer läuft ins Leere und E-Mails werden nicht beantwortet. Im Internet findet man noch einige Angebote des Vermieters, doch buchen lassen sie sich nicht. «Keine freien Zimmer verfügbar», heisst es. Die Lichter bleiben aus.
Aber die grosse Frage ist: Was passiert mit den Wohnungen? Diese stehen seit geraumer Zeit leer, dutzende davon im Zürcher Kreis 4. Abnehmer gäbe es bestimmt genug. Auf Anfrage des Onlineportals möchten die Hauseigentümer nichts zur Zukunft der Objekte sagen. Auch der Gründer der Firma und SVP-Politiker Philippe Aenishaenslin aus dem Kanton Nidwalden schweigt.
«Eine Lücke für Expats schliessen»
Aenishaenslin baute die Firma mit Business-Apartments 2004 auf. Zuerst im Kanton Zug, danach in Luzern, Basel und Zürich. Gemäss dem Gründer solle das Unternehmen «eine Lücke für Expats schliessen». Denn der Wohnungsmarkt biete oftmals nur langfristige Lösungen für Einheimische an. Die Firma bewirtschaftete etliche Wohnungen in den letzten Jahren.
Warum der Firma jetzt das Geld ausgeht, bleibt unklar. Noch wichtiger wäre allerdings zu wissen, was mit den leerstehenden Wohnungen passiert. In Zürich, wo die Wohnungslage so oder so angespannt ist, würden frisch sanierte Mietwohnungen wohl weggehen wie warme Weggli.
Dieser Artikel ist zuerst im Blick erschienen.