Der St. Karlshof ist der ganze Stolz des Zuger Kryptokönigs Niklas Nikolajsen (49). Der Gründer von Bitcoin Suisse hat das historisch bedeutsame Anwesen über Jahre aufwendig umbauen lassen. 60 Millionen Franken hat sich dies der Multimillionär kosten lassen. Noch im März hat er ein Kamerateam von SRF stolz durch die Räume geführt – und so die ganze TV-Nation an seinem denkmalgeschützten Immo-Traum teilhaben lassen.

Nun lassen aber ganzseitige Verkaufsannoncen in der «Handelszeitung» und der NZZ aufhorchen. Nikolajsen verkauft einen Teil des Anwesens. Er will sich vom Herrenhaus trennen, bleibt selber aber im Rest der Liegenschaft wohnen, wie es auf der Homepage des Immobilienmaklers Fine Swiss Properties aus Herrliberg ZH heisst. «Der Eigentümer selbst bewohnt den Mittelbau. Für das Herrenhaus hat er keinen unmittelbaren Eigenbedarf. Deshalb ist er bereit, das Herrenhaus zur Verfügung zu stellen, falls ein angemessenes Angebot vorliegt.»

«Mittlere zweistellige Millionenhöhe»

Was das Herrenhaus kostet, ist nicht bekannt. In welche Richtung es preislich geht, zeigt ein Hinweis im Kleingedruckten der Annonce. «Besichtigungstermine können nur gegen Vorlage eines Bonitätsnachweises in mittlerer zweistelliger Millionenhöhe arrangiert werden», heisst es da. Das schränkt den Kreis der möglichen Käufer ein. Fragen von Blick, warum er sich vom Herrenhaus trennen will, wollte Nikolajsen nicht beantworten. Im Inserat heisst es nur: «Der St. Karlshof wartet darauf, neu belebt und bespielt zu werden.»

Das Herrenhaus besteht aus drei Wohnungen. Es soll aber «idealerweise als Ganzes wie ein Einfamilienhaus oder Mehr-Generationen-Haus mit 550 Quadratmetern Wohnfläche genutzt werden». Im Untergeschoss befinden unter anderem ein klimatisierter Weinkeller, eine Bar, eine professionelle Event-Küche und Tiefgaragenplätze. Selbst einem Badeplausch mit dem Kryptomillionär steht nichts im Weg. Denn: «Gegenüber dem Anwesen am See steht ein Badehaus zur gemeinsamen Nutzung zur Verfügung», heisst es.

«Mildes Steuerklima»

Für Verkäufer Nikolajsen ist klar: «Die Infrastruktur des äusserst repräsentativen Anwesens eignet sich perfekt für glanzvolle Einladungen und glamouröse Empfänge.» Als neuen Nachbarn sieht er am ehesten «sehr gut situierte Interessenten, die in einem höchst repräsentativen Rahmen in mildem Steuerklima residieren möchten».

Einfach so besichtigen kann man das Herrenhaus nicht. «Das Objekt ist bewohnt, bewacht und unter Alarm», warnt der Verkäufer. «Aus Rücksicht auf die Privatsphäre der Bewohner bitten wir Sie, keine Aussenbesichtigungen auf eigene Faust zu unternehmen», schliesst die Annonce.

Dieser Artikel ist zuerst im «Blick» unter dem Titel «Zuger Kryptokönig sucht einen finanzkräftigen Mitbewohner» erschienen.