Der Republikaner Donald Trump hat die Präsidentschaftswahl in den USA gewonnen. Nachfolgend einige der wichtigsten Massnahmen, die der Republikaner für seine zweite vierjährige Amtszeit angekündigt hat:

ZÖLLE

Trump hat die Einführung von Zöllen in Höhe von mindestens zehn Prozent auf alle in die USA eingeführten Waren ins Gespräch gebracht. Das soll das chronische Handelsdefizit beseitigen, das dadurch entsteht, dass die Vereinigten Staaten traditionell mehr Waren importieren als exportieren. Kritiker warnen, dass dies zu höheren Preisen für die amerikanischen Verbraucher und zu globaler wirtschaftlicher Instabilität führen dürfte.

Trump hat auch damit gedroht, auf einige importierte Autos einen Zoll von 200 Prozent zu erheben. Er zeigte sich entschlossen, insbesondere Autos aus Mexiko von der Einfuhr in die USA abzuhalten - dort ist auch Volkswagen präsent. Zudem will der künftige Präsident China stärker ins Visier nehmen. Er hat vorgeschlagen, die chinesischen Einfuhren von Waren wie Elektronik, Stahl und Arzneimitteln innerhalb von vier Jahren schrittweise einzustellen. Zudem soll chinesischen Unternehmen der Besitz von US-Immobilien sowie von Infrastruktur in den Bereichen Energie und Technologie verboten werden.

Trump hat «Zölle» wiederholt als sein Lieblingswort bezeichnet. Er sieht sie auch als Einnahmequelle, die die Staatskassen füllen soll.

MASSENABSCHIEBUNGEN

Trump will nach eigenen Worten die grösste Abschiebeaktion in der Geschichte der USA starten. Auch die Einrichtung von Internierungslagern hat er nicht ausgeschlossen, um Menschen für die Abschiebung vorzubereiten. Geplant ist zudem, die automatische Staatsbürgerschaft für Kinder von Einwanderern abzuschaffen. Der Republikaner hat angedeutet, auch den schützenden Rechtsstatus für einige Bevölkerungsgruppen wie Haitianer oder Venezolaner aufzuheben. Auch das «Einreiseverbot» soll wieder in Kraft gesetzt werden, das die Einreise von Personen aus einer Liste überwiegend muslimisch geprägter Länder in die Vereinigten Staaten einschränkt. Das hatte während seiner ersten Amtszeit zu zahlreichen Rechtsstreitigkeiten geführt.

ÖL UND GAS

Trump hat versprochen, die heimische Förderung fossiler Brennstoffe zu erhöhen. Dazu sollen Genehmigungsverfahren für Bohrungen auf bundeseigenem Land erleichtert und neue Erdgas-Pipelines gefördert werden. So könnten Ölbohrungen im Naturschutzgebiet «Arctic National Wildlife Refuge» in Alaska wieder genehmigt werden.

Der Republikaner will die USA zudem erneut aus dem Pariser Klimaabkommen führen - dem Rahmenwerk zur Verringerung der weltweiten Treibhausgasemissionen. Auch eine verstärkte Hinwendung zur Kernenergie steht auf der Agenda. Die USA müssten in der Lage sein, ihre Energieproduktion zu steigern, um bei der Entwicklung von Systemen der künstlichen Intelligenz wettbewerbsfähig zu sein, hiess es zur Begründung. Diese verbrauchen viel Energie.

STEUERERLEICHTERUNG

Der Körperschaftssteuersatz für Unternehmen, die ihre Produkte in den USA herstellen, soll von 21 auf 15 Prozent gesenkt werden. Trump hat zudem angekündigt, die Besteuerung von Trinkgeldern und Überstunden abzuschaffen, um Kellner und andere Servicekräfte zu unterstützen. Experten warnen allerdings davor, dass eine Serie von Steuersenkungen die Bundesschulden in die Höhe treiben würde.

DIVERSITÄTSPROGRAMME

Die amerikanischen Hochschulen und Universitäten sollen dazu verpflichtet werden, «die amerikanische Tradition und die westliche Zivilisation zu verteidigen». Sogenannte Diversity-Programme sollen wegfallen. Trump möchte das Bundesbildungsministerium abschaffen. Stattdessen soll den Bundesstaaten die Kontrolle über das Schulwesen überlassen werden.

ABTREIBUNGSVERBOT

Trump hat in seiner ersten Amtszeit drei Richter in den Obersten Gerichtshof der USA berufen. Diese gehörten zu der Mehrheit im Supreme Court, die den verfassungsrechtlichen Schutz der Abtreibung aufhob. Er dürfte weiterhin Bundesrichter ernennen, die Abtreibungsbeschränkungen aufrechterhalten könnten. Ein landesweites Abtreibungsverbot hält Trump für unnötig, er will diese Frage den einzelnen Bundesstaaten überlassen.

UKRAINE

Trump hat die Unterstützung der USA für die Ukraine im Krieg mit Russland kritisiert. Er könne den Krieg innerhalb von 24 Stunden beenden, sollte er gewählt werden, hat er mehrfach gesagt - ohne zu erklären, wie dies erreicht werden könnte. Trump hat angedeutet, dass die Ukraine einen Teil ihres Territoriums abtreten müsse für ein Friedensabkommen. Eine Idee, die die Ukraine stets abgelehnt hat.

ISRAEL

Trump hat Israel im Kampf gegen die Hamas im Gazastreifen unterstützt. Zugleich hat er das Land aber aufgefordert, seine Offensive zu beenden. Es ist zu erwarten, dass Trump die Politik der Regierung von Joe Biden fortsetzen und Israel weiter Waffen liefern wird. Gleichzeitig könnte er auf eine Normalisierung der Beziehungen zwischen Israel und Saudi-Arabien drängen. Auch sagte der Republikaner, er werde «das Leiden und die Zerstörung im Libanon beenden». Wie, liess er offen.

BÜROKRATIE

Trump will den von ihm so bezeichneten «Deep State» dezimieren. Tausende Mitarbeiter staatlicher Behörden sollen entlassen werden. Zudem soll ein Gremium für mehr Effizienz der Regierung eingerichtet werden, mit dessen Leitung der Milliardär Elon Musk betraut werden soll. Wie das Gremium funktionieren soll, ist unklar. Die Regierung hat bereits das Office of Management and Budget und Ermittler in Bundesbehörden, die ihr auf die Finger schauen.

Trump will auch gegen Whistleblower vorgehen, die die Öffentlichkeit auf Missstände aufmerksam machen. Sie sind normalerweise gesetzlich geschützt. Ausserdem soll ein unabhängiges Gremium die US-Geheimdienste überwachen.

(Reuters)