Die Zahlen waren insgesamt eine Punktlandung, lediglich beim Gewinn blieb Holcim etwas hinter den Konsenserwartungen zurück. Dafür liegt die vorgeschlagene Dividendenerhöhung am oberen Rand der Prognosen. Zudem verläuft die Abspaltung des Nordamerikageschäfts nach Plan und Konzernchef Miljan Gutovic äusserte sich am Rand der Bilanzmedienkonferenz im Gespräch mit der Nachrichtenagentur AWP optimistisch für die weitere Geschäftsentwicklung.
Analysten konzentrieren sich auch eher auf die Abspaltung des Nordamerika-Geschäfts, das den Namen Amrize tragen wird. So sehen die Experten der RBC Holcim vor diesem wichtigen Schritt gut positioniert. Sie erwarten sich denn auch am für den 25. März angesetzten Investorentag weitere Informationen. Ähnlich sieht dies Jefferies. Für grössere Aktienbewegungen gebe es aber zu der geplanten Transaktion noch zu wenige Details.
Derweil beurteilt beispielsweise JPMorgan die Zahlen als solide und den Ausblick als unterstützend mit Blick auf mögliche Schätzungserhöhungen durch den Konsens. Auch für die UBS ist der Ausblick solide, insbesondere da es noch sehr früh im Jahr sei und die konkreten Auswirkungen der Abspaltung von Amrize schwer abzuschätzen seien.
Die Bank Vontobel stellt insbesondere auf die Entwicklung im vierten Quartal ab, die die Erwartungen übertroffen habe. Ein Highlight sei zudem die starke Free Cashflow-Entwicklung. Der Ausblick wird angesichts des immer noch herausfordernden Marktumfelds als zuversichtlich beschrieben. Zudem sei die Bewertung attraktiv.
Starker Franken drückt Umsatz
Insgesamt sank der Umsatz um 2,2 Prozent auf 26,41 Milliarden Franken, wie der Innerschweizer Konzern am Freitag in einem Communiqué bekannt gab. Dabei schlug der starke Franken aufs Ergebnis. In Lokalwährungen wäre das Geschäft um 1,3 Prozent gewachsen.
Dagegen stieg der wiederkehrende Betriebsgewinn EBIT im vergangenen Jahr um 6,1 Prozent auf den neuen Rekordwert von 5,05 Milliarden Franken. Darin sind Restrukturierungs-, Prozess- und andere Einmalkosten sowie Wertminderungen auf Betriebsanlagen nicht enthalten. Die wiederkehrende EBIT-Marge stieg auf 19,1 Prozent von 17,6 Prozent im Vorjahr.
Unter dem Strich fuhr der weltgrösste Baustoffkonzern einen Reingewinn von 2,93 Milliarden Franken ein. Das ist ein Minus von 4,4 Prozent im Vergleich zum Vorjahr.
Erwartungen teilweise verfehlt
Insgesamt hat Holcim die Erwartungen der Analysten beim Umsatz, organischem Wachstum und Reingewinn leicht verfehlt, beim wiederkehrenden EBIT getroffen.
Das am 18. März gestartete Aktienrückkauf von 1 Milliarde Franken sei abgeschlossen. Zudem sollen die Aktionäre eine Dividendenerhöhung auf 3,10 Franken pro Aktie erhalten nach 2,80 Franken im Vorjahr.
Die geplante Kotierung des Nordamerikageschäfts von Holcim in den USA ist auf Kurs und soll Ende des ersten Halbjahr 2025 abgeschlossen sein.
Gute Aussichten
Nach der Rekordleistung von 2024 seien die Aussichten für Holcim in allen Geschäftssegmenten sehr gut, schrieb das Unternehmen. Für das neue Jahr werde ein Umsatzwachstum im mittleren einstelligen Bereich in lokaler Währung erwartet.
Der wiederkehrende EBIT soll gleichzeitig überproportional zulegen. Die entsprechende Marge solle sich weiter verbessern, heisst es. Der Free Cashflow solle über 3,5 Milliarden Franken erreichen. Zudem soll das Geschäft mit recycelten Bau- und Abbruchmaterialien wiederum zweistellig wachsen.
Sowohl die Bank Vontobel wie auch die Zürcher Kantonalbank sehen die Bewertung der Holcim-Aktie als «attraktiv» und empfehlen den Titel weiterhin zum Kaufen.
(AWP/cash)