Geldhäuser dürften voraussichtlich bald von der Europäischen Zentralbank (EZB) die Genehmigung dafür erhalten, nach 16 Jahren wieder die Ausschüttung von Dividenden an ihre Aktionäre aufzunehmen, sagten vier mit der Situation vertraute Banker der Nachrichtenagentur Reuters. «Wir erwarten keine Hindernisse bei der Ausschüttung von Dividenden, wir erwarten, dass wir in den kommenden Tagen grünes Licht von der EZB bekommen werden», sagte einer der Insider.

Die Europäische Zentralbank (EZB) lehnte eine Stellungnahme zu den Informationen ab.

Griechenland hatte im vergangenen Jahrzehnt von 2010 bis 2018 eine schwere wirtschaftliche Krise durchlebt, in der die Wirtschaft des Landes um ein Viertel geschrumpft war. Zugleich schnellten die Arbeitslosenzahlen in die Höhe, Strassenproteste durchzogen das Land und Banken wurden verstaatlicht. Zeitweise drohte Griechenland sogar der Austritt aus dem Euro.

In den Jahren danach hatte sich der Bankensektor aber wieder gefangen. Institute bauten ihre Raten an faulen Krediten auf unter sechs Prozent ab von zeitweise über 45 Prozent im Jahr 2016. Der Staat verringerte seine Beteiligungen. Die Geldhäuser sind inzwischen in die schwarzen Zahlen zurückgekehrt und wollen nun bis zu 30 Prozent ihres Gewinns 2023 an ihre Anteilseigner ausschütten. Sie hatten zu Jahresbeginn ihre Geschäftspläne bei der Bankenaufsicht eingereicht, zu denen auch die Dividendenvorhaben gehören.

Die vier grössten Banken des Landes - die Eurobank, die National Bank, die Piraeus Bank sowie die Alpha Bank - haben für 2023 Gesamtgewinne von zusammen rund 3,5 Milliarden Euro erzielt. Die hohen Zinsen im Euroraum und ein starkes Wirtschaftswachstum schoben die Ergebnisse an.

(Reuters)