Nach drei Zinssenkungen der Schweizerischen Nationalbank um total 0,75 Prozentpunkte sind Geldmarkthypotheken deutlich günstiger geworden. Wer sie neu abschliesst, wird laut der Grossbank UBS derzeit mit einem Satz zwischen 1,6 und 2,1 Prozent rechnen müssen - entsprechend den Leitzinssenkungen sind das 0,75 Prozentpunkte weniger als vor einem Jahr. 

In den kommenden Monaten dürften die Konditionen noch günstiger werden, sofern die Zinsprognose der UBS eintrifft. Sie geht von zwei weiteren Schritten nach unten der SNB aus. So würde der Leitzins, dem die Geldmarkthypotheken folgen, bei 0,5 Prozent zu liegen kommen. Einschliesslich den Bankmargen würden Geldmarkthypotheken in einem Jahr zwischen 1,1 bis 1,6 Prozent kosten.

Am günstigsten bleiben laut der UBS aber die zehnjährige Festhypotheken, die man derzeit zu Sätzen zwischen 1,3 und 1,7 Prozent abschliessen kann. Die UBS schätzt den Zinskostenvorteil gegenüber den Geldmarkthypotheken auf 17 Prozent. Konkret: Die Zinskosten betragen in einer Laufzeit von zehn Jahren 139'000 Franken bei einer zehnjährigen Festhypothek über eine Million Franken. Bei einer entsprechenden Geldmarkthypothek belaufen sich die Zinskosten auf 168'000 Franken.

Anders sieht es aus, wenn die Nationalbank den Leitzins weiter als angenommen senkt. Das könnte bei einer globalen Rezession und einer weiteren, starken Aufwertung des Schweizer Frankens sein. Unter diesen Umständen sind Leitzinsen von null Prozent möglich - was die Geldmarkthypotheken attraktiver machen würde. In diesem Tiefzinsszenario rechnet die UBS mit Zinskosten von 109'000 Franken in zehn Jahren bei einer Geldmarkthypothek über eine Million Franken. Die Zinskosten der zehnjährigen Festhypothek bleiben unterdessen bei 139'000 Franken.

Am günstigsten ist bei tiefen Zinsen allerdings eine Staffelung: Man beginnt mit einer Geldmarkthypothek und wechselt nach drei Jahren auf eine zehnjährige Festhypothek. So kommt man laut der UBS auf Zinskosten von 107'000 Franken - wiederum bei einer Eine-Million-Franken-Hypothek.

Freilich könnte sich die SNB auch zu Zinserhöhungen bewegt sehen, beispielsweise wenn via steigende Erdölpreise die Inflation unerwartet stark anzieht und die Obergrenze von zwei Prozent des Zielbandes verlässt. In einem solchen Hochzinsszenario fährt man aus heutiger Sicht mit einer zehnjährigen Festhypothek am besten - die Zinskosten bleiben bei 139'000 Franken. Keine andere Finanzierungsvariante ist gemäss UBS-Berechnungen in diesem Hochzinsszenario günstiger.

Reto Zanettin
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