Die Zahl der Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe in den USA ist überraschend gestiegen. In der vorigen Woche stellten 242.000 Bürger einen Antrag auf staatliche Stütze, wie das US-Arbeitsministerium am Donnerstag mitteilte. Von Reuters befragte Experten hatten mit 225.000 gerechnet, nach 229.000 in der vorangegangenen Woche. Der nicht so stark schwankende Vier-Wochen-Schnitt erhöhte sich auf 227.000.

Die US-Notenbank Fed will die Inflation eindämmen und dabei auch den heiss gelaufenen Arbeitsmarkt abkühlen. Doch der Boom am US-Arbeitsmarkt ist ungebrochen. Im Mai wurden mit 272.000 weit mehr Stellen geschaffen als erwartet. Die separat ermittelte Arbeitslosenquote stieg allerdings auf 4,0 Prozent. US-Notenbankchef Jerome Powell betonte nach dem jüngsten Zinsbeschluss, der Jobmarkt sei weiterhin sehr stark. Zugleich sei es ermutigend, dass die Wirtschaft noch solide wachse.

Die Währungshüter rechnen in ihrer aktuellen Projektion für 2024 mit einer Arbeitslosenquote von 4,0 Prozent, die 2025 auf 4,2 Prozent ansteigen dürfte. Die Fed hält den Leitzins aktuell in der Spanne von 5,25 Prozent bis 5,50 Prozent. Sie hat für das laufende Jahr eine Zinswende nach unten in Aussicht gestellt, mit der an den Finanzmärkten für September gerechnet wird.

(Reuters)