Da Michel, der auch FDP-Nationalrat ist, an Investitionen über einen Zeitraum von vier Jahren denkt, wären die 100 Milliarden Dollar letztlich nicht sehr viel mehr, als die Schweiz bereits heute in den USA investiert. «Klar, aber die Zahl klingt nach Weltmacht. Trump liebt so was», erklärt Michel. Trump sei ein «Dealmaker», einer also, der Geschäfte aushandelt. «Er wird die 100 Milliarden als seinen persönlichen Erfolg verkaufen.»
Der Ypsomed-Chef verweist auf die Verhandlungen über ein Freihandelsabkommen mit Indien. Da sei lange Zeit nichts gegangen, bis die Schweiz Investitionen in 100-Milliarden-Höhe und eine Million Jobs in den Raum gestellt habe. Das habe derart beeindruckt, dass das Kleingedruckte - «über 30 Jahre» - untergegangen sei. «Die Inder griffen zu. Ein Jahr später hatten wir einen Deal.»
Michel scheint dennoch an die Möglichkeit zu denken, dass die US-Regierung einen Schweizer Investitionsplan in den Wind schlägt. «Dann haben wir noch eine Karte: die automatische Anerkennung von US-Gesundheitsprodukten in der Schweiz.» Das würde amerikanischen Firmen den Marktzugang erleichtern und wäre ein Novum in Europa, so der Unternehmer. «Die Gespräche laufen bereits.»
(cash)
7 Kommentare
Ich finde das klug und kreativ, Kommunikation und Transparenz bringt uns langfristig weiter. Wir sind alle im selben Boot, äh Planet😃
Obs vielleicht intelligenter wäre, sich abgesprochen mit freundlichen Ländern, etwas Kapital, Investitionen, Handel, PK- Gelder abzuziehen?
Die Schweizerischen Investitionen in den USA sind bereits jetzt beträchtlich, doch Donald Trump und seine Regierung berücksichtigen diesen Umstand bislang nicht. Das Problem besteht im Risiko einer neuen Finanzkrise und der Handelskrieg könnte auch einen bitterbösen Währungskrieg auslösen. Wie lange können wir auf politisch unabhängige Nationalbanker zählen, deren Fokus aus Stabilität ausgerichtet bleibt? Wie viele US-Dollar will man in der Bilanz der SNB halten? Komme was wolle?
Peinlich, wie die Schweiz sich bei Trump & Co. anzubiedern versucht. Bisheriger Höhepunkt waren Keller-Sutters Schmeicheleien gegenüber Vance. Gegenüber der EU zeigen wir wesentlich mehr Selbstbewusstsein. Die USA sind auf dem Weg zu einem «failed state». Trump sagt selbst, die USA seien eine «nation in decline». Leider ist er nicht die Therapie, sondern vielmehr Symptom oder Ursache. Wir sollten die Bücklinge und Kniefälle gegenüber den USA gefälligst bleiben lassen. Es ist nur noch zum Schämen.
👍