Dank stabil hohen Preisen für Wohneigentum, steigenden Mieterträgen und den wieder tieferen Refinanzierungskosten ist die Anzahl neu projektierter Wohnungen seit dem Tiefststand im August 2022 um 14 Prozent gestiegen, wie die UBS in einer Studie schreibt.
Diese positive Entwicklung lässt sich an den Baugesuchen ablesen. In den letzten zwölf Monaten wurden Gesuche für rund 50'000 neue Wohneinheiten eingereicht, Das sind so viele wie seit Frühling 2020 nicht mehr, hält Thomas Rieder, Ökonom bei der UBS, fest.
Die Neubaugesuche für Mietwohnungen haben am stärksten zugenommen. In den letzten 12 Monaten entfielen mit 29'300 Wohnungen fast die Hälfte der Baugesuche auf diesen Bereich. Das sind 4600 mehr (+19 Prozent) als im Sommer 2022. Investoren nutzen die verbesserten Rahmenbedingungen, um wieder verstärkt in Mehrfamilienhäuser zu investieren.
«Von einem neuerlichen Boom kann aber noch nicht die Rede sein, da die Anzahl Baugesuche für Mietwohnungen immer noch rund 5000 Wohneinheiten unter dem Niveau von 2018 liegt. Auch hat sich die Zahl der Gesuche erst kürzlich stabilisiert», erklärt der UBS-Experte Rieder.
Das aktuelle zyklische Momentum stützt die Wohnbautätigkeit, was sich ab 2026 positiv auf das Wohnungsangebot auswirken dürfte. Gleichzeitig hindern strukturelle Faktoren wie der lange Bewilligungsprozess, Einsprachen und die Baulandknappheit weiterhin die Bautätigkeit.
Zwar sind auf Bundesebene erste Bemühungen erkennbar, bauliche Hindernisse zu verringern. So haben sich die eidgenössischen Räte auf eine Lockerung der Lärmschutzregulierung geeinigt, was mittelfristig zur Wiederaufnahme blockierter Projekte führen könnte.
Auf kantonaler und kommunaler Ebene drohen jedoch bereits zusätzliche regulatorische Eingriffe, wie die Wohnschutzvorstösse im Kanton Zürich und der Stadt Bern, die sich wiederum negativ auf die Bautätigkeit auswirken werden. Die Bautätigkeit bleibt somit auch künftig ein herausforderndes Unterfangen, so Rieder von der UBS weiter.