"Es kommt darauf an, in den nächsten zwei bis drei Jahren den Grundstein zu legen, dass die deutsche Industrie auf den Weltmärkten auch bei der Brennstoffzelle mit im Spiel ist", sagte Grimm der Deutschen Presse-Agentur. Die deutsche Automobilindustrie müsse auf den Weltmärkten bei allen nachhaltigen Antriebstechnologien am Ball bleiben, auch um langfristig eine grosse Zahl an Jobs in Deutschland zu sichern. "Es wäre industriepolitisch falsch, nur auf die Batterietechnik zu setzen."

Die Autoindustrie forscht seit langem an der Brennstoffzelle. Dazu kommt ein Einsatz von E-Fuels - dies sind synthetische Kraftstoffe, die mittels Strom aus Wasser und Kohlendioxid produziert werden. Dieser Strom soll aus ökologischer Sicht vor allem aus erneuerbaren Energien gewonnen worden.

Derzeit ist Wasserstoff aber noch knapp und vergleichsweise teuer. Umweltverbände wie der BUND warnen vor Fehlinvestitionen. Hinsichtlich ihrer Energieeffizienz seien Batteriefahrzeuge klar im Vorteil gegenüber Fahrzeugen mit Brennstoffzellenantrieb oder gar Verbrennern, die mit wasserstoffbasierten E-Fuels fahren.

Dagegen setzt Bundesverkehrsminister Andreas Scheuer (CSU) auf "Technologieoffenheit" und will neben der Batterietechnik auch auf den Einsatz von Wasserstoff in Autos setzen

Grimm ist Mitglied des Sachverständigenrats zur Begutachtung der gesamtwirtschaftlichen Entwicklung. Die Mitglieder werden auch als "Wirtschaftsweise" bezeichnet. Grimm ist Professorin für Volkswirtschaftslehre an der Universität Erlangen-Nürnberg.

(AWP)