«Wir respektieren die Unabhängigkeit der Fed. Die Fed wird entscheiden, was sie in Bezug auf die Zinssätze tun will», sagte Kevin Hassett, der Wirtschaftsberater im Weissen Haus, am Dienstag dem Sender Fox News. Trump hatte die Zentralbank jüngst aufgefordert, die Zinsen zu senken. Sie bewege sich zu langsam, kritisierte er via Kurznachrichtendienst Truth Social. Bereits wenige Tage zuvor hatte er seine Online-Plattform genutzt, um Fed-Chef Jerome Powell eine geldpolitische Lockerung nahezulegen. Es sei «der perfekte Zeitpunkt» dafür, erklärte Trump.
Der US-Präsident hatte Mitte voriger Woche mit der Verhängung von Sonderzöllen gegen eine Vielzahl von Ländern einen Handelskrieg angezettelt und damit ein Börsenbeben ausgelöst. Wirtschaftsberater Hassett versicherte jüngst zugleich, dass es «keinen politischen Zwang» auf die Federal Reserve geben werde. Die von Trump angekündigten Zölle für US-Handelspartner in der ganzen Welt seien nicht Teil einer Strategie des US-Präsidenten, die Finanzmärkte zum Einsturz zu bringen und die Fed dadurch zu Zinssenkungen zu drängen. In einem Beitrag auf Truth Social teilte Trump am Freitag ein Video, das nahelegt, dass seine Zölle darauf abzielen, den Aktienmarkt zu belasten, um niedrigere Zinsen zu erzwingen.
Fed-Chef Powell sagte am Freitag, es sei «noch zu früh» zu beurteilen, welcher geldpolitische Kurs künftig einzuschlagen sei. Obwohl die Unsicherheit weiter gross sei, zeichne sich nun ab, dass die Zollerhöhungen deutlich grösser ausfielen als erwartet. Dies gelte wohl auch für die wirtschaftlichen Folgen, zu denen ein stärkerer Preisauftrieb und ein langsameres Wachstum gehören würden.
(Reuters)