Zurich Insurance soll eine Übernahme des Versicherungskonzerns und Konkurrenten Baloise prüfen. Das berichtete am Mittwoch die Nachrichtenagentur Bloomberg. Nebst Zurich sollen sich die französische Axa und die deutsche Allianz ein Angebot für Baloise oder Teile des Unternehmens vorbereiten, «falls diese zum Verkauf stehen», so Bloomberg unter Berufung auf informierte Kreise.

«Einige von ihnen haben den Angaben zufolge bereits mit potenziellen Beratern gesprochen, um eine vorläufige Bewertung der Vorzüge und Durchführbarkeit einer Transaktion vorzunehmen», schreibt Bloomberg weiter.

Das Dementi von Zurich kommt aber überraschend schnell. «Mir ist nicht bekannt, dass die Baloise zum Verkauf steht», sagte Zurich-CEO Mario Greco am Donnerstag in einer Telefonkonferenz zu den Neunmonatszahlen des Konzerns. «Wir bereiten nichts vor, wir haben keinen Kontakt.»

Der aktivistische Investor Cevian Capital hat in den letzten Monaten einen Anteil von 9,4 an Baloise aufgebaut und wurde damit zum grössten Aktionär des Basler Versicherers. Cevian hat Druck auf Baloise aufgesetzt, sich auf das Kerngeschäft zu konzentrieren. Letzte Woche teilte Baloise mit, dass der unprofitable deutsche Digitalversicherer Friday verkauft wird. Die Aktie von Baloise hat in diesem Jahr wegen des Einstiegs von Cevian fast 30 Prozent zugelegt.

Die Spekulationen rund um Balosie erinnern an Vorgänge, die über 20 Jahre zurückliegen. Im Jahr 2020 baute Zurich, damals noch unter dem Firmennamen Zurich Financial Services, im Rahmen einer aggressiven Expansionsstrategie unter Präsident Rolf Hüppi einen Anteil von fast 30 Prozent an Baloise auf. Übernahmespekulationen hielten sich danach lange Zeit, Zurich zog sich dann aber später zurück und Baloise blieb eigenständig.

 

 

 

Daniel Hügli
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