Die Aktie der Wäscheherstellerin Calida ist reizvoll ins neue Jahr gestartet und hat bereits 10 Prozent dazugewonnen. Und auch am Mittwoch klettern die Titel deutlich nach oben. Mit 31 Franken notiert die Aktie auf dem höchsten Stand seit Mai 2011.
Laut der Bank Vontobel hat die Aktie weiterhin Luft nach oben. Sie bestätigt ihr optimistisches Kursziel bei 35 Franken in einem aktuellen Analystenkommentar. Das würde einer Kurshausse von weiteren 13 Prozent entsprechen. Zudem setzte Vontobel den Titel kürzlich auf ihre im Markt viel beachtete Empfehlungsliste für Schweizer Substanzaktien (cash berichtete). Diese schlägt den Gesamtmarkt schon seit Jahren deutlich.
Calida-Aktionäre kennen auch schlechtere Zeiten. Denn im ersten Halbjahr 2013 ging es mit dem Aktienkurs deutlich bergab. Zwischen Januar und Juni schrumpfte der Börsenwert des Surseer Unternehmens um rund 8 Prozent. Zwei Faktoren stoppten dann den Abwärtstrend: Einerseits verbesserte Calida die Aussichten für das Geschäftsjahr 2013. Und eine Erhöhung des Kursziels auf 35 Franken letzten September der Bank Vontobel führte zu einer regelrechten Kursexplosion.
Weniger optimistisch ist die Zürcher Kantonalbank. Sie hat ihr Calida-Rating im Laufe des letzten Jahres nicht angepasst und stets bei "Marktgewichten" belassen.
Wie weiter mit Lafuma?
Dominierendes Thema rund um die Zukunft der Calida-Gruppe ist die Übernahme der französischen Sportbekleidungsfirma Lafuma. Am Dienstag hatte das Unternehmen bekanntgegeben, dass sich der Anteil an Lafuma auf fast 60 Prozent erhöht hat. Mit diesem Deal begibt sich Calida auf den hart umkämpften Markt für Outdoor-Bekleidung. Laut Experten ist dieser Markt aber gesättigt und der Konkurrenzdruck gross.
Lafuma machte 2012 einen Umsatz von 225 Millionen Euro und ist damit von der Grösse her mit den Schweizer Konkurrenten Odlo und Mammut vergleichbar. Doch zurzeit sind die Franzosen noch ein Sanierungsfall. Im ersten Halbjahr 2013 drückte ein Verlust von 60 Millionen Euro auf die Bücher.
Doch diese Schwierigkeiten dürften laut Vontobel die Calida-Aktie vorerst nicht bremsen. Denn einerseits besitze Lafuma "das Potenzial zur interessanten Turnaround-Story". Andererseits ist Calida mit einem Kurs-Gewinn-Verhältnis von 13 immer noch relativ günstig bewertet. Bereits Ende September hatte Vontobel-Analyst René Weber gegenüber cash gesagt, Calida sei eine der günstigsten Aktien an der Schweizer Börse.
Beachtet man das optimistische Kursziel von Vontobel, ist es für ein Calida-Investment noch nicht zu spät. Allerdings sollte unbedingt die Entwicklung von Lafuma im Auge behalten werden, die einen zunehmenden Einfluss auf die Calida-Gruppe hat. Dauert es lange bis Lafuma wieder Gewinn schreibt, bleibt auch Calida nicht verschont.