Die elf von AWP befragten Analysten erwarten einen Umsatz von 8,94 Milliarden Franken der ersten neun Monaten im Geschäftsjahr 2024. Im Vergleich zur Vorjahresperiode von 8,45 Milliarden Franken entspricht dies einem Umsatzwachstum von 5,8 Prozent. Der Konzerngewinn dürfte um fast 30 Prozent von 737 Millionen Franken auf 947 Millionen Franken steigen. Umsatz- und Gewinnwachstum werden von einer Ausweitung der Margen begleitet (Ebitda: 19,2 Prozent).
Die im Frühjahr 2023 abgeschlossene Grossakquisition von MBCC wird den Ergebnisausweis des Bauchemieherstellers Sika erneut dominieren. Dem positiven Akquisitionseffekt steht jedoch eine gedämpfte Bautätigkeit in vielen Weltregionen gegenüber. Und der starke Schweizer Franken belastet den ausgewiesenen Umsatz.
Gut unterwegs ist Sika nach der Einschätzung von Analysten in der Region Americas dank der Infrastrukturausgaben in Nordamerika. Das schwache Projektgeschäft in China dürfte hingegen die Region Asien/Pazifik gebremst haben. Bezüglich Profitabilität stellen sich die Experten auf verbesserte Margen ein. Sinkende Rohstoffkosten und eine verbesserte Kosteneffizienz werden positiv zu Buche schlagen.
Licht am Ende des Tunnels?
Für 2024 hatte Sika zuletzt Anfang Oktober am Investorentag die Ziele bestätigt: Angepeilt werden eine Umsatzsteigerung in Lokalwährungen von 6 bis 9 Prozent sowie eine überproportionale Steigerung des Betriebsgewinns Ebitda.
Gemäss der «Strategie 2028» soll der Umsatz jährlich um 6 bis 9 Prozent wachsen und die Betriebsgewinn-Marge etwa im Bereich von 20 bis 23 Prozent steigen. Nach sechs Monaten 2024 stand eine Marge von 18,7 Prozent zu Buche.
«Wir wollen die 20 Prozent so schnell wie möglich erreichen», sagte CEO Thomas Hasler am Kapitalmarkttag. Einen solchen Wert bereits im laufenden Jahr zu erreichen, sei aber wenig realistisch, sagte der Sika-Chef. Hasler erinnerte daran, dass die 'Roadmap' vorgesehen habe, im Jahr 2026 die genannte Schwelle zu erreichen. «Damals glaubten wir aber, dass auch die Märkte mitmachen. Das tun sie im Moment aber nicht», erinnerte Hasler.
Unzufriedenstellende Kursperformance in diesem Jahr
Mit einem Minus von rund 8 Prozent seit Jahresbeginn gehören die Titel von Sika zu den deutlichen Verlierern unter den Blue Chips. In der gleichen Zeit hat der Leitindex SMI einen Anstieg um etwa 9 Prozent verzeichnet. Letztes Jahr wuchsen die Titel um knapp einen Viertel ihres Werts.
Trotz der jüngsten Rückschläge sind Finanzanalysten generell positiv gegenüber dem Spezialchemiekonzern eingestellt. 18 der von AWP befragten Analysten empfehlen die Sika-Titel zum Kaufen, während 4 ein «Halten» und zwei Analysten zum Verkauf empfehlen. Das durchschnittliche Kursziel der Experten liegt bei 296,54 Franken. Das entspricht einem Gewinnpotenzial von knapp 20 Prozent auf das derzeitige Kursniveau.
(AWP/cash)