An der Börse geht die Post ab, zumindest in den USA. Dort bricht der breite Index S&P500 fast täglich neue Höhenrekorde, in sechs Monaten ist er um einen Viertel gestiegen.
Doch genau genommen handelt es sich dabei um eine Hausse von ein paar wenigen Megaaktien. Diese haben erstens ein grosses Gewicht im Index, und zweitens laufen sie wegen der Fantasien rund um das Thema KI besonders gut.
Allein die sogenannten «glorreichen Sieben» oder «magnificent seven» – das sind die grossen Tech-Aktien Microsoft, Apple, Nvidia, Amazon, Alphabet (Google), Meta und Tesla – machen fast 30 Prozent des S&P500 aus. Letztes Jahr hat sich ihr gemeinsamer Börsenwert verdoppelt, das hat den Gesamtmarkt um 25 Prozent nach oben bugsiert. Ohne die sieben Mega-Stocks wäre der US-Aktienmarkt nicht vom Fleck gekommen.
Und die zehn grössten US-Aktien tragen gemäss einer UBS-Berechnung derzeit ein Drittel zur Gesamtrendite des S&P 500 bei. So extrem war es bisher nur während der Tech-Bubble Ende der Neunzigerjahre, als phasenweise 50 Prozent der Performance von nur zehn Aktien herrührten.
Die enorme Konzentration der Börse rund um das Thema Tech zeigt sich auf globaler Ebene. Sechs der zehn wertvollsten kotierten Unternehmen sind aus den Reihen der «magnificent 7», wie die heutige Grafik verdeutlicht.
An der Spitze ist Microsoft mit einer Börsenkapitalisierung von 3000 Milliarden Dollar, gefolgt von Apple. Tesla ist wegen der schwachen Kursentwicklung aus den Top Ten gefallen. Dafür hat Nvidia den saudischen Ölkoloss Saudi Aramco von Platz drei verdrängt, der fast zehnmal mehr Gewinn gemacht hat als der Chiphersteller.
Zusammen bringen die zehn grössten Konzerne einen Börsenwert von 1,7 Billionen Dollar auf die Waage. Die Schwergewichtsklasse ist eine sehr amerikanische Angelegenheit. Neben Saudi Aramco ist der taiwanische Chiphersteller TSMC der einzige Nicht-US-Konzern unter den Mega-Caps.
Als erstes europäisches Unternehmen auf der Liste kommt auf Platz 12 der dänische Pharmakonzern Novo Nordisk, dessen Börsenwert dank dem Schlankmacher Wegovy auf 600 Milliarden Dollar angeschwollen ist. «Unter ferner liefen» auf Rang 37 und 52 sind dann auch noch Nestlé und Roche mit 277 Milliarden bzw. 208 Milliarden Dollar.
Dieser Artikel erschien zuerst im Digitalangebot der Handelszeitung unter dem Titel: "So dominieren die Tech-Konzerne auch die Börsen"