Anscheinend zieht sich der Prozess um den ehemaligen Raiffeisen-Chef Pierin Vincenz weiter in die Länge. Dies unter Zutun von Vincenz' Anwälten, wie die «Sonntagszeitung» berichtet.
Der Redaktion liegt offenbar eine Beschwerde an das Bundesgericht vor, wonach die Verteidigung von Vincenz die zuständigen Staatsanwälte wegen Befangenheit ablehnen. Geltend gemacht wird, das Staatsanwalt Marc Jean-Richard-dit-Bressel seinen Doktorvater, Professor Andreas Donatsch, als Experten beigezogen habe. Vincenz’ Anwalt, Lorenz Erni, sieht darin einen Verfahrensfehler und verlangt, dass Jean-Richard-dit-Bressel und seine Kollegen in den Ausstand treten.
«Ausstandsersuchen wurden gestützt auf denselben Sachverhalt auch von den Mitbeschuldigten Beat Stocker, Andreas Etter und Stéphane Barbier-Mueller gestellt», schreibt Erni laut der «Sonntagszeitung» weiter.
Die Sicht der Staatsanwaltschaft ist eine ganz andere. Es sei nämlich darum gegangen, die Qualität der Anklage zu überprüfen. Aufgrund der Komplexität und Bedeutung des Strafverfahrens Vincenz sei eine externe Meinung eingeholt worden, und zwar in Rücksprache mit der Oberstaatsanwaltschaft. Als Experte wurde dann Andreas Donatsch hinzugezogen, als interne Absicherung sozusagen.
Der Fall Vincenz zieht sich seit Jahren hin. Für Aufsehen sorgten etwa die Verhandlungen vor dem Bezirksgericht Zürich im Frühjahr 2022. Damals hatte das Gericht den ehemaligen Raiffeisen-Chef wegen mehrfacher Veruntreuung, mehrfacher ungetreuer Geschäftsbesorgung und Urkundenfälschung schuldig gesprochen.
(cash)
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Woher stammt das Geld für die Anwälte die sich Vincenz leisten kann?