Die Valoren von Sika notieren am Donnerstag nach Handelseröffnung 1,5 Prozent tiefer bei 232,00 Franken, während der Gesamtmarkt gemessen am Swiss Market Index (SMI) um 0,15 Prozent zulegt. Seit Jahresbeginn hat der Titel des Bauchemie- und Klebstoffherstellers etwas mehr als zehn Prozent an Wert verloren.
Nachdem es bereits am Mittwoch bei den drei SMI-Titel ABB, Novartis und Swiss Life zu namhaften Herabstufungen kam, trifft es am Donnerstag nun Sika mit einer Herabstufung. JPMorgan stuft das Rating des Baarer Unternehmens von «Halten» auf «Untergewichten» (was einer Verkaufsempfehlung gleich kommt) herab, das Kursziel wird auf 209 von 250 Franken gesenkt. Das ergibt ein Abwärtspotenzial von neun Prozent.
Obwohl die Konsenserwartung für den Gewinn im laufenden Jahr bereits um 12 Prozent gesunken sei, rechnet die Analystin von JPMorgan mit einer weiteren Abwärtskorrektur. Auch die Margenerwartungen könnten sich aus Sicht der Expertin als zu hoch erweisen. Für 2025 befänden sich ihre Erwartungen zudem ebenfalls unterhalb des Konsens. Ferner bestehe das Risiko, dass sich die Endmärkte nicht so schnell erholen wie erwartet.
Holcim in der besseren Position
Die Expertin von JPMorgan schreibt mit ihren europäischen Kollegen in einer Branchenstudie, der Bausektor profierte künftig von steigenden Volumina dank der Unterstützung von Zinssenkungen. Allerdings dürfte dies erst in der zweiten Jahreshälfte 2025 einen positiven Einfluss entfalten.
Für den breiteren Sektor wird eine Volumenerholung um etwa zwei Prozent erwartet, allerdings mit deutlichen Schwankungen je nach Endmarkt. Modelle gehen von einem Anstieg der Infrastrukturvolumina im mittleren einstelligen Bereich aus, einer unveränderten bis leicht steigenden Aktivität im Wohnungsneubau, einer unveränderten bis leicht rückläufigen Aktivität im Nichtwohnbau und einer erneut stabileren Renovierungsaktivität.
Die Bewertungen sind im Allgemeinen unterstützend, mit Rückenwind durch bereits verabschiedete US-Konjunkturmassnahmen, verbesserten Branchengrundlagen und einem möglichen Aufwärtspotenzial gegenüber den aktuellen Konsenserwartungen für das nächste Jahr.
Die amerikanische Investmentbank bevorzugt im Baustoffsektor Heidelberg Materials, Holcim und CRH und setzt die Titel auf die Beobachtungsliste mit positiven Katalysatoren. Sika dagegen wird herabgestuft und sogar auf die «Negative Catalyst Watchlist» von JPMorgan gesetzt.
(cash/AWP/Bloomberg)
1 Kommentar
Das "Geschäftsmodell" von Sika wird meines Erachtens unterschätzt. Oberflächliche Amerikaner (wie immer)? Wir werden sehen.